Serie: Action Comics Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Neben einer Geschichte des Westernhelden Chuck Dawson, dem Magier Zatara, Abenteuern von Marco Polo sowie weiteren Comic-Geschichten tauch in dieser Nummer 1 der Action Comics zum zweiten Mal Superman auf. Der erste Auftritt war innerhalb von Zeitungsstrips ab dem Jahre 1934.
Nach einer kurzen Einführung in den Helden - es wird die Herkunft angeschnitten und die Entdeckung seiner Kräfte - werden die einzelnen Fähigkeiten von Superman erklärt: Er kann schneller wie eine Eisenbahn laufen, höher wie ein Wolkenkratzer springen und hohe Gewichte stemmen. Zudem ist seine Haut so widerstandsfähig, das nur eine Bombe sie verletzen könnte. Von fliegen war nicht die Rede.
Insofern ist Superman 1938 nicht ganz so super, wie er sich im Laufe der Zeit dann entwickelt hat.
Erste Aufmerksamkeit erregt der Superheld, nachdem er ein zum Tode verurteiltes Mädchen vor dem elektrischen Stuhl rettet, indem er in die Villa des zuständigen Gouverneurs eindringt und ihm Beweise für die Unschuld vorliegt. Kurz vor der Hinrichtung kann das Mädchen begnadigt werden. Am darauf folgenden Tag sind die Zeitungen voll von "Superman", den Stahltüren nicht aufhalten können und der sonst auch allerlei unglaubliche Kräfte an den Tag legt.
Das Hauptziel dieser Interessen arbeitet jedoch als Alter Ego namens Clark Kent beim Daily Star und bekommt vom Chefredakteur den Auftrag, mehr über Superman herauszufinden. Gleichzeitig bemüht sich Kent um die schöne Louis, welche gelangweilt von ihren Liebes- und Gesellschaftsgeschichten, die sie schreiben muss, auf einen strahlenden Helden wartet. Kent kommt ihr das nicht unbedingt in den Sinn, geht dieser doch jeder Auseinandersetzung aus dem Weg.
Als Louis von Gangstern gekidnapped wird, springt er als Superman ein und rettet das Mädchen. Am selbigen Tag klärt er noch einen Korruptionsfall im amerikanischen Senat und konfrontiert Senator Barrows mit den Vorwürfen.
Der erste Superman brilliert nicht unbedingt mit Zeichnung und Farbe - dem Stil der Zeit entsprechend sind sowohl technische Geräte als auch die Personen recht grob gezeichnet, Mimiken nur unklar ausgedrückt. Schatten werden oft mit ungenauen Schraffuren dargestellt, Hintergründe meist einfarbig - unabhängig vom derzeitigen Aufenthaltsort des Charakters. Trotzdem kann man durchaus verstehen, warum "Superman" den Zeitgeist getroffen hat und im Laufe der Jahrzehnte ein solcher Erfolg geworden ist.
Action Comics 1 ist ein Schaustück der Comickunst der Vorkriegszeit - leider kann man das Heft kaum bezahlen, falls man noch ein Exemplar auf dem Markt findet.