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Titel: 30 Days of Night: Dark Days Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Rund ein Jahr ist vergangen nach den Ereignissen in Barrow, Alaska. Die Stadt wurde wieder aufgebaut und die vielen Toten einer Explosion einer nahen Pipeline zugeschrieben. Stella ist über den Tod ihres Mannes noch nicht hinweggekommen und reist durch das ganze Land, um den Menschen von ihrer Geschichte zu erzählen. Sobald die Rede von Vampiren ist, bricht jedoch regelmäßig Gelächter im Publikum aus. Bis sie eines Tages im Vortragsraum spezielle Scheinwerfer installieren lässt, die ein der Sonne gleichartiges Licht abstrahlen.Als sie die einschaltet, offenbaren sich mehrere Vampire unter den Zuschauern und verwandeln sich unter großen Schmerzen in Asche. Panik bricht unter den Menschen aus, Stella wird vom FBI verhaftet. Ein Agent namens Norris verhört sie und droht ihr Schlimmes an, falls sie nicht künftig ihren Mund halten sollte.
Als sie in ihr Appartment zurückkehrt, trifft sie auf Paul, Amber und Todd, welche ihr erklären, dass sie schon seit längerem Vampire jagen. Unterstützt werden sie von Dane, einem Menschen, der vor langer Zeit nur sehr oberflächlich von einem Vampir verletzt wurde und sich trotz einer gewisen Verwandlung ein Stück Menschlichkeit bewahren konnte.
Man versucht Stella zu überreden, sich an einer Mission zu beteiligen, die Königin der Vampire - Lilith - auszuschalten. Dane vermutet, dass dann die Vampire ihren Zusammenhalt verlieren würden.
Tief im Untergrund von Los Angeles suchen die vier Vampirjäger nun nach der geheimnisvollen Frau und treffen nichts als ihre Meute. Zudem erfahren sie, dass ein neues Schiff dabei ist, Los Angeles zu verlassen und eine weitere Kleinstadt in Alaska während der einmonatigen Finsternis zu erreichen.
Die Direct-to-DVD-Veröffentlichung des zweiten Teiles der "30 Days of Night"-Reihe hat nicht den geheimisvollen Touch des ersten Filmes. Vielmehr geht man wie schon oft bei Fortsetzungen weg vom Status einer Opferdarstellung sowie der kulturellen Hintergründe der Vampire und reduziert das Ganze auf eine einzige Jagdveranstaltung. Sorgen die untoten Wesen im ersten Teil noch durch ihr Auftreten, durch ihre vermeintlich osteuropäische Sprache für Gänsehaut, so wird dieser Part nur noch von der neugierig umherschauenden Lilith übernommen. Alle anderen Vampire sind leider nur noch Staffage.
Wenn man diesen Part außen vor hält und sich von der Erwartungshaltung eines Filmes mit tiefem Hintergrund verabschiedet, so bleibt jedoch ein spannender und gut umgesetzter Action-Vampirthriller. Die Goreszenen sind nicht übertrieben und immer passend eingesetzt, Blut gibt es dem Genre entsprechend natürlich kübelweise. Dies sogar buchstäblich. Schwierigkeiten hatte ich mit dem Charakter der Stella. Noch im ersten Teil von Melissa George als emotionale Ehefrau gespielt, die sich mit der entsetzlichen Situation auseinandersetzen muss, wandelt sich der Charakter unter Kiele Sanchez zum bluttriefenden Racheengel, der ohne große Nachfrage köpft, erschießt und die Machete schwingt. Das ist mir etwas zu heftig aufgetragen und nicht sonderlich glaubhaft.
Grundsätzlich kann man mit "30 Days of Night: Dark Days" als spannenden und schnellen Horrorthriller grundsätzlich zufrieden sein. Zwar fehlt die Tiefe des ersten Teiles, aber sehenswert ist er trotzdem.