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Titel: Der Zauberdieb
Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Bei der Verfolgung Sifa Grents, jener Magierin, die seine Heimat auslöschte (vgl. Bd. 1: Innistrad, dt. bei Panini), landet der Weltenwanderer und Meisterdieb Dack Fayden in Echoir, wo er sofort die Begehrlichkeit eines titanischen Wesens weckt, das den kleinen Menschen seiner Sammlung exotischer Kuriositäten hinzufügen möchte. Doch letztlich kann der Titan der Magie des Weltenwanderers nichts entgegensetzen, sodass Fayden die Flucht zurück nach Drakestone, seiner verheerten Heimat, gelingt.
Als er dort die Ruinen durchstreift, trifft er auf einen Gehilfen Sifas, den Vampir, der einst die Vernichtung der Stadt und die Tötung der Bürger beaufsichtigte; doch kurz bevor das Wesen tötet, erkennt Dack Fayden, dass auch der Vampir nicht mehr als ein Opfer Sifas ist, da sie ihn magisch gezwungen hat, ihre verderbten Pläne umzusetzen, obwohl er bis zum Schluss gegen den Bann ankämpfte; daher lässt der Dieb Gnade walten und setzt seine Suche nach Sifa fort, welche ihn von Drakestone zurück nach Innistrad führt, wo ihn ein weiterer Weltenwanderer erwartet, der Vampir Sorin Markov, der den Dieb eindringlich bittet, ihm den Alten Fang auszuhändigen, jenes Artefakt, mit dem man Vampire kontrollieren kann. Im Gegenzug erhält Drak Fayden vom Vampir weitere Informationen über Sifa Grents Verbleib und wechselt einmal mehr die Weltenebene, um auf Grixis im Gefängnis der schrecklichsten und gefährlichsten Kreatur aufzuwachen, der er je begegnet ist. Doch selbst an diesem unwirtlichen und unwirklichen Ort findet der Weltenwanderer eine Verbündete.
Wartet der erste Sammelband mit einer alles in allem gefälligen, gradlinigen „Sword & Sorcery“-Geschichte auf, die zugegebenermaßen noch Entwicklungspotenzial bietet, so kollabiert die Story im zweiten Band geradezu. Anstatt einer stringenten Weiterentwicklung der Handlung und der Figuren, statt eines erzählerischen „Flows“entspinnt sich eine wildes Hin- und Hergehüpfe durch Zeit und Raum, reiht sich, einer Videoschnittfolge gleichend, kurze Szene an kurze Rückblende und umgekehrt, tauchen Protagonisten und Antagonisten auf, nur um wenige Seiten später im Weltenchaos entsprechend schwach gezeichnet zu verschwinden. Das wirkt erzählerisch nicht nur alles andere als souverän, sondern der Mangel an Tiefe und innerer Koontinuität ist auch ermüdend und langweilig.
Immerhin macht das klare Mainstream-Artwork dank seiner zeichnerischen Dynamik und der farblichen Grim'n'gritty-Note einen Teil des Autoren-Versagens wieder wett.
Fazit: Ein chaotisch inszeniertes, verhackstückeltes Sammelsurium kurzer Szenen, dem es in jeder Hinsicht es an Stringenz und Tiefe mangelt. Lediglich das gefällige, wenn auch nicht herausragende Artwork verhindert den Totalabsturz dieses Sammelbandes. Schade, denn Band 1 verhieß deutlich Besseres.