Titel: Without Warning Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Monsterfilm "Without Warning" wird durch eine wichtige Meldung unterbrochen. Ein Nachrichtenteam - unter anderem der sich selber spielende Sander Vanocur - meldet drei Meteoriteneinschläge - in den USA, in Frankreich und in China. Alle drei Gesteinsbrocken sind weitab stark bewohnter Gebiete auf die Erdoberfläche eingeschlagen, so dass nur wenige Opfer zu beklagen sind. Nach der ersten Panik beginnen die Rettungsmaßnahmen, das berichtende Journalistenteam unterbricht das laufende Programm nun komplett und schildert den Zuschauern Hintergründe und Bildmaterial zu den drei Katastrophen. Was alle jedoch beunruhigt: Aus den drei Einschlagskratern beginnt eine extrem starke Radiosendung, ohne dass eine Quelle eindeutig zugeordnet werden kann. Nach einigen Stunden werden zwei Überlebende gefunden - in den USA ein kleines Mädchen und in Frankreich ein Mann -, alle zwei brabbeln seltsame Wörter, scheinbar ohne Sinn und Zusammenhang.
Ein weiterer Meteorit erscheint auf den Schirmen der NASA und anderer Weltraumorganisationen - dieser steuert direkt auf den Nordpol zu, was bei einem Einschlag zu einer gewaltigen Naturkatastrophe führen würde. Die USA starten mehrere Abfangjäger, die den Auftrag erhalten, das Objekt mit nuklearen Waffen zu zerstören. Dies gelingt, jedoch fallen auch die Flugzeuge der Explosion zum Opfer. Ebenso verschwinden in einer Stadt in Alaska fast alle Bewohner spurlos. Verwirrung macht sich in der Berichterstattung über die Vorfälle breit - niemand kann all diese Ereignisse in einen Zusammenhang bringen. Erst ein Mitarbeiter der NASA informiert die Öffentlichkeit über den Verdacht, dass keine normalen Meteoriten, sondern eine Art Botschaftenträger Außerirdischer, gelandet seien und dass mit der Zerstörung des Schiffes über dem Nordpol ein Krieg mit den Fremden erklärt wurde. Zum Entsetzen der Journalisten und der übrigen Erdbevölkerung berichtet er von drei weiteren Meteoriten, die diesmal auf Washington DC, Moskau und Peking zusteuern.
In einer international abgestimmten Aktion vernichtet die USA mittels Nuklearraketen alle drei Körper kurz vor dem Einschlag - die Städte sind gerettet. Der Jubel ist groß, die Menschen fallen sich in die Arme - bis der Kameraschwenk einen Wissenschaftler bei der NASA einfängt, der entsetzt auf einen der Bildschirme starrt: Viele hundert Objekte nähern sich nun der Erde ...
Ähnlich wie "Special Bulletin" ist der Film wie eine Nachrichtensendung aufgebaut; die beiden Journalisten bzw. Moderatoren Dr. Caroline Jaffe und Sander Vanocur führen durch das Programm und präsentieren einen Mix aus Liveberichten, Interviews (eines davon mit Arthur C. Clarke), Hintergrundstorys und Kommentaren. Während der weibliche Part des Duos langsam aber sicher in den Abgrund der Hysterie abgleitet, spielt Vanocur den größten Teil des Filmes mit fast unbewegter Miene - was angesichts des drohenden Todes von Millionen von Menschen etwas seltsam erscheint. Dennoch verfängt man sich in der Spannung der Berichterstattung, wird mitgerissen von der Dynamik der Ereignisse - um sich am Ende zu fragen, warum denn Außerirdische einen Brief mit drei Meteoren schicken und nach einer legitimen Selbstverteidigung sich anschicken, die komplette Erde zu vernichten? Diese Frage wird leider nicht beantwortet, was einen etwas schalen Geschmack bezüglich der Logik hinterlässt. Wenn man diesen leider etwas vermurksten Plot außer Acht lässt, fühlt man sich gut unterhalten!
6 von 10 Punkten