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Titel: Die Vampire erheben sich
Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Andrew Bennet ist tot, endgültig gestorben und ins Nichts eingegangen. Auf Erden unterdessen beginnt der blutige Krieg zwischen Vampiren und Menschen gerade erst, wobei auf Seite der Sterblichen die „Justice League Dark“und einige heldenhafte Mitstreiter wie Batgirl in die Schlacht ziehen, während die Untoten Cain, ihrer aller Urvater, auf ihrer Seite wissen, ein Wesen von unglaublicher magischer Macht, dem nicht einmal Madame Xanadu und Zatana etwas entgegenzusetzen haben.
Da die Niederlage der Menschen nur eine Frage der Zeit zu sein scheint, und das, obgleich ihnen Mary, die untote Ex-Geliebte Andrews und Urheberin des gesamten Konfliktes, zur Seite eilt, reift in Madame Xanadu ein verzweifelter und verwegener Plan: während John Constantine alias Hellblazer und Deadman Boston Brand ins Nichts reisen, um Andrew zu einer Rückkehr in die Welt der Sterblichen zu bewegen, versucht die Zauberin, die Ströme der Magie umzuleiten und zum Versiegen zu bringen, um so Cain von seiner Macht abzuschneiden.
Obgleich sich Bennet zunächst weigert, kann er sich seiner Verantwortung schlussendlich nicht entziehen und kehrt zurück. Allerdings wurde der Vampir verändert, denn nun ist die Magie in ihm und seine Kraft ist unermesslich.
Nachdem er Cain besiegt und den Krieg beendet hat, führt Andrew als eine Art Messias der Vampire die Seinen in die Wüste von Utah, um sie vor den Menschen und die Menschen vor ihnen zu schützen. Doch der Versuch der friedlichen Koexistenz wird nicht von allen honoriert: stattdessen mobilisiert Andrews alter Freund und Weggefährte Professor John Troughton, getrieben von Angst vor der unermesslichen Macht, den Orden der Van Helsings, der sein Hauptquartier in Deutschland hat und der nicht nur über eine Legion von Vampir-Jägern und immense technische Möglichkeiten verfügt, sondern selbst ein düsteres Geheimnis hütet. Und die Van Helsings zögern nicht, einen Vernichtungsschlag gegen Andrew und seine Art zu führen.
Ging es im ersten Band noch eher gemächlich daher und überwogen twilight'ige Beziehungsbelanglosigkeiten, so geht nun actionmäßig richtig die Post ab. Massenweise Mumien, Monster, Mutationen, furios inszenierte Action, epische Schlachten, große Gesten und saucoole, zum Teil verstörende und verstörte Helden wie Shade oder John Constantine. Dazu kommen Dialoge, die einfach nur Spaß machen: sarkastisch, derb, gemein und unglaublich witzig. Insbesondere Mary und Constantine stehen sich in Hinblick auf Sprücheklopfen in nichts nach, was einige echte Highlights zeitigt: „Jeder, der entweder ein Mensch ist, sich wie eine Nutte anzieht oder einen blöden Mantel trägt … hinter mich!“ oder „Und du glaubst, wir lassen deinen geflügelten Schwuchtelarsch einfach hier wegwatscheln?“.
Das Artworkt ist, da es sich um ein Crossover zweier Serien handelt –„Justice League Dark“7 + 8 und „I, Vampire“7 –12 –einerseits farbenfroh,lebendig, malerisch (JLD) und anderseits glasklar, düster und tief (IV); in jedem Fall ist es aber visuell aufregend.
Fazit: Ein rundum gelungenes Crossover zwischen „Justice League Dark“und „I, Vampire“: witzig, rasant, episch, sowohl inhaltlich, als auch künstlerisch äußerst kurzweilig. Nur schade, dass DC mittlerweile das Ende der Serie bekanntgegeben hat.