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Serie: Universal War One, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Menschheit ist im Sonnensystem unterwegs, dessen Geheimnisse und Möglichkeiten auszuforschen. Mit großen Raumern überschreitet man die Distanz bis zu den äußeren Planeten, bis man auf Höhe des Saturn auf eine dunkle Mauer stößt. Das Durchstoßen dieser unbegreiflichen Barriere ist unmöglich und führt zum Tod der Besatzung des unglückseligen Raumschiffes. Die Dritte Flotte der Menschheit ist hier postiert, um diese vor einer möglichen Gefahr, die von der Barriere ausgehen kann, zu schützen. Jeder Versuch, mehr über das Phänomen herauszufunden, scheitert jedoch. Erst das Purgatory-Schwadron bringt eine Wendung in den Untersuchungen. Die Tochter des befehlenden Admirals Williamson hat eine Schar eigentlich vor der Verurteilung befindlicher Krimineller um sich gesammelt, um ihnen noch eine letzte Chance zur Rehabilitierung zu geben. Höchst unterschiedliche Charaktere versucht sie unter ihre Führung zu stellen und buchstäblich auszubremsen. Wer will denn schon neben Vergewaltigern, notorischen Helden und wüsten Schlägern einen Raumschiffjäger fliegen ... Erste Ergebnisse zeigen einem Mitglied der Schwadron, Edward Kalish, dass die Mauer eigentlich keine Mauer, sondern das Ende eines Wurmloches ist. Kalish ist ehemaliger Leiter der Forschungsabteilung für Weltraumphysik, seine Aussage hat also durchaus einen Wert. Bevor jedoch die Ergebnisse und Theorien umgesetzt werden können, schlittert das gesamte Schwadron in einen Rückfall. Der Flugoffizier Milroad versucht seine Kollegin Amina zu vergewaltigen, Kalish prügelt aufgrund dessen Milroad fast krankenhausreif, der Italiener Mario - immerwährender Begleiter des Möchtegern-Helden Balti - steht kurz vor einem Selbstmord. Balti nutzt die Verwirrung, schnappt sich einen Jäger und rast, große Verwüstung hinter sich lassend, zur Mauer ...
Denis Bajram bietet mit dem ersten von sechs Bänden großes Weltraumabenteuer. Phantastische Zeichnungen französisch-belgischer Schule, jedoch mit modernem und 3D-Programm-unterstütztem Einsatz, machen den Band zur Augenweide. Die detailfreudigen und plastischen Panels lässt man nur ungern hinter sich, immer wieder entdeckt man Neues in einer Zeichnung, das einem bislang entgangen ist. Großflächige Panels, beispielsweise die Szenerie, als Balti den Saturn nicht so hinterlässt, wie er ihn vorgefunden hat ... Arme Astronomen.
Auch die Story ist interessant und spannend gestaltet. Klassische Weltraum-Epik wechselt sich ab mit persönlicher Tragik. Jede Handlungsperson bekommt innerhalb weniger Textzeilen einen vernünftigen Charakter verpasst und zudem ist dies alles glaubhaft dargestellt. Schwärme ich? Ja, zurecht.
Deswegen gebe ich auch 9 von 10 Punkten.