| Reihe: Ehapa Comic Collection Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Einem breiten Publikum sind René Goscinny und Albert Uderzo bekannt durch die Abenteuer des Galliers Asterix. Doch schon einige Zeit vor der Erschaffung des kleinen Kelten wagten die beiden sich an ein gemeinsames Projekt, das leider nicht einen solchen legendären Ruf bekommen sollte.
Ursprünglich waren die Abenteuer von Umpah-Pah als wöchentlicher Comicstrip in einer amerikanischen TV-Zeitschrift geplant. Zu diesem Zweck textete Goscinny, der einige Jahre in den USA gelebt hatte, den Strip zweisprachig. Doch es kam leider nie zu einer Veröffentlichung, so dass die erste Inkarnation des Indianers, angesiedelt in der Gegenwart, wieder in den Schubladen der beiden Autoren verschwand.
Erst 1958 wurde eine überarbeitete Version des Konzepts in dem belgischen Comicheft Tintin veröffentlicht. Allerdings hatten Goscinny und Uderzo einige Änderungen vorgenommen. So wurde die Handlung nun ins 18. Jahrhundert verlegt, vor dem Hintergrund der französischen Kolonisierung des amerikanischen Kontinents. Umpah-Pah war nun ein Krieger der Wascha-Wascha, der zufällig mit dem etwas trotteligen Hubert von Täne zusammentrifft. Die beiden schließen Freundschaft und bestehen daraufhin einige Abenteuer sowohl in der Neuen Welt als auch in der Alten Welt. Doch leider war Umpah-Pah kein großer Erfolg beschieden und nach einigen lose miteinander verbundenen Abenteuern wurde die Reihe eingestellt. Beide Autoren stellten zu dieser Zeit viele gemeinsame Projekte, die ihnen am Herzen lagen, ein, um sich mehr auf Asterix zu konzentrieren. Während Uderzo fast ausschließlich an dem Gallier arbeitete, widmete sich Goscinny zwischendurch gemeinsam mit dem Zeichner Maurice de Bévére (Morris) noch einem anderen Helden: Lucky Luke.
Man kann Umpah-Pah als direkten Vorläufer von Asterix sehen. Beide Serien zeigen verblüffende Parallelen. So sind die Geschichten angereichert mit interessanten Charakteren, die einfach nur sympathisch sind. Dabei wird jede Figur in ihrer Art von Uderzo mit spitzer Feder in der gewohnten zeichnerischen Qualität festgehalten, wie man es von dem nachfolgenden Gallier gewohnt ist. Dabei spielen sowohl Goscinny als auch Uderzo mit vielen Klischees und nehmen sie humorvoll auf den Arm. Dabei setzen sie auch ein wenig auf den französischen Charakter und kreieren witzige Situationen, die dem Leser oft ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern. Wer Asterix mag, wird auch mit Umpah-Pah seinen Spaß haben.
In der hier besprochenen Gesamtausgabe wurden die vier Abenteuer in einen Band zusammengefasst. Außerdem wurde noch der nicht veröffentlichte Comicstrip aus dem Jahr 1951 hinzugefügt, um den Band zu ergänzen.