Titel: Tier gegen Mensch Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Buddy Baker und seine Familie sind in ihrem Wohnmobil auf der Flucht vor der Fäule, denn der Animal Man sieht sich außerstande, seine Tochter Maxine, die als neuer Avatar des Rots schon als Kind über ungewöhnliche Kräfte verfügt, zu schützen. Da die Schergen des Feindes in Gestalt mutierter Kreaturen jedoch immer näher kommen und die Familie schließlich einkreisen, entscheidet sich der Animal Man notgedrungen zur Gegenwehr und unterliegt … und stirbt.
Während die Fäule von seinem Körper Besitz ergreift, geht seine Seele ins Rot ein. Hier erwartet ihn eine merkwürdige Kreatur, ein Wächter, der sich nach einiger Überzeugungsarbeit bereit findet, Buddys Seele zu den Totems dieser Sphäre zu führen. Auf ihrer Reise begegnen ihnen nicht nur bizarre Kreaturen, sondern Buddy Baker lernt von seinem Führer auch Wichtiges über die untrennbare Verbindung, die gegenseitige Abhängigkeit von Fäule, Grün und Rot; und er sieht, dass selbst im Rot erste Brückenköpfe der Fäule auftauchen.
In der realen Welt versucht unterdessen ein uralter Avatar des Rots, die sprechende Katze Socke, die Familie davon zu überzeugen, Alec Holland, das Swamp Thing, seines Zeichens Avatar des Grüns, um Hilfe zu bitten. Doch zuvor lehrt das Wesen Maxine eine Lektion über das Wesen der Fäule und das Schicksal vergangener Avatare. Zudem tauchen vor Ort John Constantine und Mitglieder der Justice League Dark auf, um Bakers vollkommen überforderte Familie zu schützen.
Für mich persönlich sind „Animal Man“, „Swamp Thing“ und – mit Abstrichen - „Justice League Dark“ die unterm Strich aufregendsten Titel des „The New 52“-Relaunches; und das nicht nur, weil in ihnen Anklänge an gute alte Vertigo-Zeiten mitschwingen, sondern weil sie thematisch weitergehen als der landläufige Mainstream, beinhalten sie doch nicht nur eine Botschaft, eine Reflexion über die Realität, über die Beziehung von Mensch, Fauna (Rot) und Flora (Grün), sondern sind auch von einer vergleichsweise tiefen naturreligiösen Mystik durchdrungen, ohne esoterisch verquast oder missionarisch zu wirken. Ganz in diesem Sinne funktioniert auch das zweite „Animal Man“-Tradepaperback, das mit einer actionreichen, düsteren sowie spannenden Story, welche Einsprenkel von Humor aufweist, vielschichtigen Charaktere und einer ökologischen Botschaft aufwartet.
Das kraftvolle, mit seinen kräftigen Farben und den sich zuweilen auflösenden Panels hochdynamische Artwork, ergänzt die erzählerischen Spannung und Dramaturgie in visuelle Hinsicht in angemessener, ja fast perfekter Art und Weise.
Fazit:
Dynamisch, spannend, originell und von erstaunlichem Tiefgang. Ein Highlight des amerikanischen Mainstreams.