Titel: The Black Hole Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In einem Teilchenbeschleuniger in St. Louis geht etwas bei einem Experiment dramatisch schief - statt neuer Teilchen generiert man ein Schwarzes Loch, das nun im Keller des Labors zu wachsen beginnt. Die Wissenschaftler Eric Bryce und Shannon Muir versuchen nun, hierfür eine Lösung zu finden - etwas schwierig, wenn einem ständig ein Alien und Militärs auf die Füße treten.
Ersteres ist mal so aus dem Schwarzen Loch gesprungen, tötet spektakulär einige Menschen und klettert nun in St. Louis Starkstromleitungen entlang, um sich von der Energie zu ernähren.
Zweitere hampeln wild umher und wollen das immer größer werdende Schwarze Loch mit einer Atombombe vernichten. Erstaunlicherweise geben die Soldaten am Anfang offen zu, dass sie tatsächlich so klug sind, um zu kapieren, dass eine Atombombe auf ein Schwarzes Loch ungefähr soviel Einschlagskraft hat wie Fliegenschiss auf einem Supertanker. Aber im Laufe des Filmes wird diese Option von ihnen so oft wiederholt, dass man nicht umherkommt, mal eines dieser Babys auszuprobieren.
Natürlich ist davon unser wissenschaftliches Liebespaar nicht begeistert, zumal sie herausgefunden haben, dass das Alien und das Black Hole miteinander verbunden sind. Wächst das eine, vergrössert sich auch das andere. Komisch - ist aber so. Was natürlich, praktisch für das Drehbuch, den Umkehrschluss zulässt, dass eine Verkleinerung auch möglich wäre - und so beschließt man, wie auch immer, das Vieh in die Nähe des Schwarzen Loches zu bringen, damit die Berührung mit demselbigen das Ganze ans andere Ende des Universums katapultiert... Stopp - war vorher nicht von einer Verkleinerung die Rede? Und hat es überhaupt einen Effekt, das Alien und das Schwarze Loch zusammenzubringen, wenn ersteres schon aus diesem herausgekrochen ist? Darüber denken wir nicht lange nach, sondern wenden uns kurz dem psychologischen Handlungsstrang zu, denn Bryce hat eine Ex-Frau, die ihn nicht mehr mag. Deswegen nimmt er sie etwa fünf Kilometer in seinem Wagen mit und ignoriert sie dann weiter. Hat auch was.
Besser man widmet sich den spektakulären Bildern des Schwarzen Loches, das zielstrebig auf alle berühmten Bauwerke St. Louis' zuhält, um diese zu pulverisieren. Sieht gut aus, wäre da nicht die insgeheime Frage, ob ein Schwarzes Loch nicht wie eine Art Wasserstrudel, sondern eher wie ein kugelförmiges gravimetrisches Ungetüm funktioniert, das die Anziehungskraft eben auch von jeder Richtung aus ausübt. Was bedeuten würde, dass auch das Erdinnere hiervon betroffen wäre - was aber nicht der Fall ist, denn am Ende des Filmes sieht man nur rauchende Schotterflächen.
Es ist herrlich, wenn putzige kleine Produzenten, die keine Ahnung von Physik haben, einfach irgendetwas aufnehmen und es dann großspurig verkaufen wollen.
Der Film ist jedem zu empfehlen, der an einem lauschigen Abend mit Popcorn und Freunden etwas zum Lachen haben will.