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Titel: Superior 2
Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
In Gestalt Superiors, seines großen Leinwand-Idols, ist der ehedem durch Multiple Sklerose zeitweise an den Rollstuhl gefesselte Simon Pooni nunmehr in der Lage, wahre Wunder zu vollbringen: nicht nur dass er die Taliban aus Afghanistan verjagt, er steht auch als Rockstar und Super-Sportler im Fokus einer breiten Öffentlichkeit.
Doch kaum sind die sieben Tage, die der geheimnisvolle Ormon ihm gewährt hat, um, steht das affenähnliche Wesen vor ihm und fordert seinen Preis: Simon soll ihm seine Seele verkaufen, möchte er weiter den Helden mimen. Voller Abscheu lehnt der Junge ab und findet sich unversehens in seinem ursprünglichen kleinen und kranken Körper wieder.
Während für Simon die nächsten Tage seelisch wie körperlich eine Tortur werden, sucht Ormon ein weiteres Opfer, das er verführen kann, und findet es in dem psychopathischen Sharpie, den er zu Anihilator macht, einem Erzfeind Superiors. Ausgestattet mit enormen Kräften und vollkommen skrupellos fordert der Schurke Simon zum Duell, da er andernfalls die Stadt in Schutt und Asche legen werde.
Für den kranken Jungen bedeutet das: er muss das Angebot Ormons annehmen, auch wenn ihn das seine unsterbliche Seele kostet. Als jedoch der Dämon seinen schließlich Preis eintreiben will, um in der Hierarchie der Hölle aufzusteigen, hat Superior eine veritable Überraschung für ihn parat.
Wie schon im ersten Band ist lediglich das Artwork auf Grund seiner gleichsam topografischen „Poster Edges“-Koloration und der damit einhergehenden visuellen Dynamik innerhalb der Flächen bemerkenswert –überzeugt aber auch ansonsten durch markante Figuren, Detailreichtum und Bewegung -, während die Story vergleichsweise pathetisch, vordergründig sowie vorhersehbar daherkommt und die Figuren –und hier insbesondere Simon Pooni –beim Leser kaum emotionale Wirkung entfalten. Insgesamt wirkt die Serie wie ein einziger langer aufgeblasener Witz, dessen ganzes langweiliges Vorgeplänkel dazu dient, eine Pointe zu inszenieren und ins rechte Licht zu setzen; fast scheint es, als hätte Autor Millar, dessen Œuvre viel Licht, aber auch viel Schatten aufweist, „Superior“vom Ende her entwickelt. Immerhin ist der Plot-Twist –wenn man ihn so nennen will –zwar recht originell, fast schon unterhaltsam, aber als einziger nennenswerter Story-Part auf insgesamt über 200 Seiten dann doch deutlich zu wenig.
Fazit: Die trostlose, vorhersehbare und langweilige Geschichte wird weder durch die ganz nette Pointe, noch durch das visuell spannende Artwork gerettet. Definitiv eine von Millars schwachen, uninspirierten Arbeiten.