Serie: Storm, Band 23 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Das Comic biete eine typische Storm-Steampunk-Geschichte, die qualitativ auf demselben Niveau der anderen Ausgaben liegt. Kein Wunder, der Texter ist nach wie vor Martin Lodewijk, der Storm weiterhin durch seine Phantastische Welt Pandarve reisen lässt, in der so maches Naturgesetz nicht gilt.
Als Don Lawrance 2003 starb, schien es gewiss, dass die Serie Storm mit dem 22. Band ihr Ende gefunden hatte, denn es war schier unmöglich, den einzigartigen Stil des Zeichners nachzuahmen, und gewiss hätte dies auch keiner gewollt. Doch schaffen vielleicht zwei Zeichner etwas, was Don Lawrance nahe kommt? Der Stil von Romano Molenaar kommt den Geschichten recht nahe und seine Artworks, seine Gestaltungen der Figuren und auch der Detailreichtum der Panels kommt tatsächlich dem Stil des Altmeisters nahe. Da Molenaar jedoch lange für amerikanische Verlage gezeichnet hat, ist ihm die Zweiteilung bestens vertraut, und so oblag es ihm, die Skizzen anzufertigen, und dem Holänder Jorg de Vos, das Ganze zu kolorieren. Letzterer ist seit seiner Kindheit ein Fan von Lawrence und er hatte stets dessen Stil nachgeeifert. So war er sicherlich eine gute Wahl, um diesen Part zu übernehmen. Beide, Molenaar als auch de Vos, haben jedoch genug von ihrer eigenen Note in die Gestaltung einfließen lassen, und so kommt ein Comic heraus, der den alten Ausgaben durchaus sehr ähnlich ist. Molenaars Panels sind etwas dynamischer als die von Lawrence und man bekommt Perspektiven gezeigt, die früher nicht zu finden waren. Jedoch gelingt es ihm vor allem, Storm recht getreu der alten Bilder dazustellen. Rothaar hat er etwas verändert, aber auch das passt, denn Lawrence hat diese Figur auch immer wieder etwas anders dargestellt. Die Zeichnungen von de Vos hingegen stehen den Gemälden des Altmeisters in nichts nach. Sie sind vielleicht etwas heller und weicher, hier und da mal etwas plakativer, aber insgesamt in der gewohnten Storm-Qualität.
Fazit: Dem neuen Zeichnerteam gelingt, was einer Person alleine nicht gelungen wäre: Sie führen die Storm-Reihe weiter in gewohnter Qualität, aber mit einer gewissen eigenen Note. Dem Leser kommt dieser leichte Wechsel durchaus gelegen, und da dieser sehr dezent ist, dürfte kaum ein Leser damit ein Problem haben. Im Gegenteil: Manche Posen von Don Lawrence wirkten immer etwas hölzern, Romane Molenaar jedoch gelingt dies oft besser, und auch wenn de Vos nicht immer so opulent malt wie sein Vorgänger, so weisen seine Bilder, verglichen mit früheren Ausgaben, mehr Datails auf. So kann man also sagen: Die Fortsetzung von Storm war ein gelungenes Unternehmen und von Seiten der Verantwortlichen wurde sehr behutsam gearbeitet. Das Ergebnis ist ein Comic, der den Vergleich zu den anderen Ausgaben der Serie nicht scheuen muss und Lust auf weitere Ausgaben macht. Der nächste Band ist bereits erschienen und weitere Bände sind in Arbeit.