Titel: Sternenwandler Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Toris Eltern streiten sich und der Vater, der zu häuslicher Gewalt neigt, verprügelt die Mutter ein ums andere Mal. So ist es nicht verwunderlich, dass Tori wieder einmal aus dem Haus flieht, auf einem Feld mit ihrem iPod Musik hört und dazu tanzt. Dabei ist diese Nacht etwas ganz Besonderes, denn morgen Früh wird sie ihren sechzehnten Geburtstag feiern. Völlig auf sich selbst konzentriert, übt sie Pirouetten und bemerkt nicht, wie mehrere Jungen aus ihrer Schule sich ihr nähern. Einer von ihnen ist Liam. Er belästigt Tori. Bevor es jedoch zum Äußersten kommt, erscheint wie aus dem Nichts ein Pferd. Es stellt sich Liam und den Jungs in den Weg und schlägt sie in die Flucht. Das Pferd wird bei dieser Aktion verletzt und stürzt bewusstlos zu Boden. Tori glaubt zu träumen, denn das Tier verwandelt sich vor ihren Augen in einen Menschen. Es stellt sich heraus, dass es Cam Chase ist, der neue Mitschüler aus Kanada.
Cam mit den wunderschönen, tiefgrünen Augen hat es ihr von Anfang an angetan. Er erklärt Tori vertrauensvoll sein Geheimnis um einen genetischen Defekt, der es ihm ermöglicht, eine fremde Gestalt anzunehmen, und seine Aufgabe, denn er ist auf der Suche nach seinem verschwundenen Zwillingsbruder.
Damit beginnt eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die aus der Sicht von Tori erzählt wird. Das Einzige, das mich störte, war der Anfang. Man wird in das Geschehen hineingeschubst, des Nachts, wenn auf einem Feld mehr los ist als auf einem Schulhof zur Pause. Obwohl die Erzählung mit der Verwandlung und einigen anderen Zutaten einen phantastischen Eindruck macht, ist es eine reine Liebesgeschichte für junge Mädchen. Die Liebesbeziehung wird sehr plastisch erzählt und die Abenteuergeschichte gerät mehr und mehr in den Hintergrund. In dieser spielt der böse Papa mit seiner Firma Althus eine ganz besondere Rolle.
Der Roman, ein Erstling von Tracy Buchanan, erscheint seltsamerweise zuerst in Deutschland. Was das zu bedeuten hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht findet die Journalistin in Großbritannien keinen Verlag?