Reihe: Star Trek |
Die Geschichte des Comics beginnt unbestimmte Zeit nach den Ereignissen des letzten Star Trek Kinofilmes; Spock ist immer noch durch den Verlust seines Heimatplaneten Vulkan traumatisiert. Nicht nur Alpträume und Schuldgefühle plagen ihn, trotz der vehementen Versuche von Lt. Uhura, ihn davon abzuhalten, begibt sich der Vulkanier immer wieder in unnötige Gefahr. Vielleicht macht er dies aus unbewußt selbstmörderischer Absicht, vielleicht ist dies ein Versuch, vermeintliche Schuld abzuarbeiten - auf alle Fälle sind weder Uhura noch Captain Kirk sonderlich begeistert davon.
Die Admiralität beordert die Enterprise zu einem Klasse M Planeten, den es zu beobachten gilt. Auf der Oberfläche lebt eine vorindustrielle Zivilisation, die es aufgrund der Obersten Direktive zu schützen gilt, eine Einmischung oder Offenbarung der Anwesenheit verbieten sich dadurch. Allerdings misst man vom Orbit aus zum großen Erstaunen der Crew ein Hochenergiefeld - eine Technologie, die keinesfalls auf dem Planeten zu finden sein dürfte. Kirk, Spock und weitere Besatzungsmitglieder fliegen mit einem Shuttle auf den Planeten - und werden kurz vor der Landung von Föderations-Atillerie beschossen. Schwer beschädigt kann das Shuttle landen, die Besatzung überlebt - sieht sich aber in der nächsten Minute mitten in einen Bürgerkrieg verwickelt. Die Hintergründe dieses Krieges liegen im Dunkeln der Geschichte des Planeten, allerdings wird er nun instrumentalisiert von zwei wesentlichen, verfeindeten Kräften. Die Auswirkungen dieser Einmischung kann Kirk noch gar nicht absehen, der Captain muss sich erst von einigen Überraschungen erholen, die ihn auf der Oberfläche des Planeten erwarten....
Das Trauma von Spock steht etwas im Widerspruch zu den anderen, teils umgeschriebenen, Comicabenteuern der alternativen Zeitlinie. Denn in diesen, den klassischen Episoden entsprechenden, Abenteuern hat er diese seelischen Probleme nicht. Also entweder wird hier, typisch Star Trek?, mit dem Element "Episode beendet, alles wieder auf Null zurück" gespielt, oder die relaunchten klassichen Episoden spielen NACH dem vorliegenden Comic. Grundsätzlich vermögen es die beiden Autoren, etliche Elemente der ursprünglichen Serie neu aufzugreifen und einzusetzen - so hat zum Beispiel auch Mudd einen Auftritt - allerdings in einer Form, die kaum mit der bisher bekannten vergleichbar ist. Das vordergründige Spannungselement wird durch den Eingriff eines ehemaligen Sternenflotten-Captain generiert, der zwar in edler Absicht handeln mag, sich aber um die Sternenflottenregularien einen feuchten Dreck schert. Kir und Spoch bringt er damit in ziemliche - auch moralische - Zwänge. Als auch noch die Enterprise dem Handeln des älteren Captain zum Opfer fällt, schwindet jedoch jedliches Verständnis von Kirk.
Hintergründig wird ein Konflikt begründet, der wohl im Spielfilm (der Rezensent hat ihn zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Textes noch nicht gesehen) weitergeführt werden wird. Spannend ist diese Idee allemal und es wird auch die moralische Integrität der Sternenflotte abermals in Frage gestellt.
Garniert ist die Geschichte natürlich mit allerlei Witzchen, die teils Anspielungen auf ST-Classic wagen.
Grafisch ist der Comic schön anzusehen. Zwar hätten mir in einigen Panels mehr Details mehr Freude bereitet, dafür hätte man auf die eine oder andere Photoshop-Fläche verzichten können, aber grundsätzlich hat mich auch das Artwork gut unterhalten.