Titel: Ruf der Toten Eine Besprechung / Rezension von Katja Lehmann |
Inhalt:
Nachdem Kate Daniels aus dem Orden der Ritter der mildtätigen Hilfe ausgetreten und sich selbstständig gemacht hat, wartet sie nun verzweifelt auf ihren ersten Auftrag. Obwohl sie als Partnerin des Herrn der Bestien eigentlich gar nicht mehr arbeiten müsste, braucht sie die Action, die sie während ihrer Arbeit geboten bekommt. Dass ihr allererster Auftrag gleich ein richtig großes Kaliber aufweist, hätte sie jedoch nicht gedacht. Nachdem ihre beste Freundin Andrea nach monatelanger Abwesenheit auch endlich wieder aufgetaucht ist, machen sich die beiden daran, einen Fall, in dem es um Entführung und Diebstahl geht, aufzuklären. Doch dann taucht eine merkwürdige Leiche auf und auch die Sicherheitsleute, die den verschwundenen Adam Kamen bewachen sollten, wollen nicht so wirklich mit der Sprache heraus rücken, was wirklich in dieser Nacht passiert ist. Im Endeffekt stellt sich der ganze Fall als bedrohlicher und vor allem tödlicher heraus, als Kate zunächst angenommen hätte. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Fazit:
Bei „Ruf der Toten“ handelt es sich bereits um den fünften Band der actionreichen und verdammt blutigen „Kate Daniels“-Serie, hierzulande als „Stadt der Finsternis“-Reihe bekannt, von Ilona Andrews, einem Autoren-Paar aus den USA.
Kate Daniels hat alles, was eine taffe Heldin braucht. Sie ist unheimlich frech, großmäulig, selbstzerstörerisch, mutig, schlagfertig und vor allem unheimlich irre. Dies ist ihr vielleicht gar nicht so bewusst, doch selbst ihr halsbrecherischer Partner Curran, der Herr der Bestien, findet ihre Aktionen ab und an „leicht“ übertrieben und hätte es lieber, wenn sie bei ihm in der Festung am Herd steht, kocht, seine Sachen bügelt und sich um die Kiddies kümmert. Aber Kate steht lieber auf die harte Tour und schlägt sich tagtäglich mit einem seit der Wende total zerstörten und monströsen Atlanta herum und rettet so viele Menschenleben, wie sie nur kann. Dass sie dabei des Öfteren beinahe drauf geht, ist ihr relativ egal.
Die gesamte Serie besteht aus einer extrem düsteren Stimmung und einem unheimlich witzigen schwarzen Humor, wie es nur Kate und Curran gelingt. Während andere Paare sich bei einem Streit anschreien, schlagen die beiden sich die Schädel ein. Noch immer geht es sehr turbulent bei den beiden zu (schließlich haben sie vier Bände gebraucht, um sich endlich zu kriegen!), doch trotzdem herrscht eine bedingungslose Liebe zwischen den beiden, die Kate oftmals während eines harten Arbeitstages an ihn denken lässt, während sie gerade wieder mal irgendjemandem ihr Schwer Slayer ins Herz rammt. Wie schon sein Vorgängerband „Magisches Blut“ erscheint die Situation in Atlanta beinahe aussichtslos und man ist bis zur letzten Seite von diesem packenden, dramatischen und vor allem nervenaufreibenden Abenteuer gefesselt. Schonungslos und bildgewaltig beschreibt das Autoren-Paar, wie sowohl die guten, als auch die bösen Buben ihr Leben auf brutalste Weise verlieren.
Mit einem rasanten und vor allem atemberaubenden fünften Band schafft es das Autoren-Paar mit dem Pseudonym Ilona Andrews erneut, mich vollkommen in ihren Bann zu ziehen und mit einem großartigen, wenn auch ab und an verwirrenden Plot zu überzeugen.