| Serie / Reihe: Die Abenteuer von Spirou und Fantasio, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Ein Onkel, den Fantasio seit der Taufe nicht mehr gesehen hatte, verstirbt und möchte sein Erbe an den Neffen übergeben, der drei Aufgaben lösen kann. Im Wettstreit mit seinem Cousin Zantafio erhofft sich Fantasio einen großen Reichtum - bis er die drei Aufgaben von einem Notar bekommt...
Die erste Aufgabe ist, eine für die Menschheit nützliche Erfindung zu machen. Nach einigen Fehlversuchen mit einer Brille mit Scheibenheizung und -wischer und Rückspiegel sowie einem Hut, der sich zur Begrüßung von selbst vom Kopfe hebt, baut Fantasio den Fantaschrauber, einen Einmann-Mini-Hubschrauber. Zantafio sabotiert das Gerät und benutzt Fantasios Idee, um ein kombiniertes Düsenauto / -flugzeug zu bauen. Nachdem Zantafio bei der Präsentation der Erfindungen mit seinem Düsengerät ein ganzes Haus in Brand steckt, aber Fantasio mit dem Fantaschrauber die dort befindlichen Personen retten kann, geht diese Runde an Fantasio.
In der nächsten Ausgabe muss jeder ein Autorennen bestreiten und mindestens den sechsten Platz belegen. Beide heuern sie beim Rennstall der Turbot-Autowerke an und erlernen die Fähigkeiten eines Rennfahrers. Als der Tag der Wahrheit naht, lässt Zantafio nichts aus, um das Rennen zu seinen Gunsten zu sabotieren. Jedoch hat er nicht mit dem tatkräftigen Einsatz von Spirou und dem Eichhörnchen Pips gerechnet. Ersterer nimmt statt Zantafio plötzlich selber am Rennen teil, um Fantasio vor einem Anschlag zu warnen, während das Eichhörnchen Zantafio so richtig vermöbelt. Fantasio wird dritter in diesem Rennen, jedoch kann Zantafio einen Monat später unter dubiosen Umständen ein Rennen gewinnen, und so geht diese Runde an ihn.
Die dritte und letzte Aufgabe besteht darin, ein Tier namens Marsupilami zu finden, es zu studieren und einem Zoo zu überlassen. Laut diverser Legenden soll das Marsupilami im Dschungel von Palumbien, einem Zwergstaat in Südamerika, leben. Heilfroh, die Hauptstadt Palumbiens zu verlassen, da dort ein Putsch nach dem anderen stattfindet, machen sie sich auf den Weg in den Dschungel und finden sogar ein Marsupilami. Jedoch stehen sie sich alsbald feindlich gesinnten Ureinwohnern gegenüber, für die das Marsupilami ein heiliges Tier darstellt - urplötzlich taucht Zantafio auf und rettet Spirou und Fantasio vor den Indianern. Er erklärt, dass er seine schlechten Taten bereue und in Palumbien bleiben möchte (wie der erfahrene Leser weiß, geht das nicht besonders gut aus).
Spirou und Fantasio reisen mit dem Marsupilami nach Hause und erhalten die Erbschaft, die aus - nichts besteht. Der Onkel hat sein ganzes Vermögen verloren und vererbt ihnen sozusagen die Abenteuer, die sie mit den drei Aufgaben erlebt haben.
Gleich zwei Hauptpersonen späterer Bände haben hier ihren ersten Auftritt: Zantafio, der bösartige Cousin Fantasios, der in späteren Abenteuern noch eine große Rolle spielen wird und das eigenartige, gelbschwarze Tier mit einem sieben Meter langen Schwanz namens Marsupilami. Die Geschichte selber ist in der guten Tradition alter Abenteuerstories und vermittelt ohne große Schnörkel Unterhaltung pur. Herrlich die konsequenten Aktionen des Eichhörnchens Pips, das zwar klein, aber sehr gemein sein kann.
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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