Stargate Hauptmenü Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Nachdem die Destiny ein Sonnensystem erreicht hat und der unfreiwilligen Besatzung dämmert, dass das Schiff grundsätzlich nichts ohne Grund macht, richtet sich die erste Außer-Schiff-Expedition zu der vom Schiffscomputer freigegebenen Stargate-Adresse. Dort hofft man die dringendst benötigten Mineralien zu finden, um den Kohlendioxydfilter auf der Destiny wieder instand zu setzen. Der Planet stellt sich als eine heiße Wüstenwelt heraus, die benötigten Spurenelemente scheinen nicht gleich in der Nähe des Sternentores zu finden zu sein. Und so machen sich zwei Gruppen auf, nebenher mit der Suche nach den Mineralien, hauptsächlich aber mit sich selber beschäftigt. Im Nebenplot "wählen" sich Colonel Young sowie die Senatorentochter Chloe Armstrong mittels der Antiker-Steine auf die Erde. Young berichtet Lieutenant General O ´Neil von der Situation auf der Destiny, während Chloe ihrer Mutter vom Tode des Vaters berichtet, welcher sich heldenhaft für das Leben der restlichen Besatzung opferte. Die Austauschpersonen für die beiden - Colonel Telford und Doktor Mehta (eine Tau'ri) - verschaffen sich einen Überblick über die Zustände auf der Destiny. Telford produziert aufgrund seines aggressiven Führungsstiles sogleich Ablehnung und Gegenwehr bei der Besatzung.
Ein einfacher Plot - es fehlt ein Grundstoff, man organisiert eine Expedition und beschafft sich ihn, wobei der Hintergrund des Plots mich auch dramatisch an die dramatischen Stunden auf der Apollo 11 erinnert. Auch hier haben sich die Drehbuchautoren nicht allzu viel einfallen lassen und spielen lieber mit den Charakteren. Das gelingt ihnen zumeist auch, wobei eine Entwicklung noch nicht zu erkennen ist - es werden stattdessen mehr die Nuancen der einzelnen Personen besser ausgeleuchtet. Dass Telford der "Böse" sein soll, stört mich etwas. Ich finde es nicht ganz logisch, dass der "Ersatzmann" von Young auf der Destiny grundsätzlich anders handeln soll als der eigentliche Kommandeur - es sollte ihm doch klar sein, dass er nur für wenige Stunden auf dem Schiff verweilt. Die Rolle von Doktor Mehta ist dagegen noch völlig unklar. Interessant die Figur des Eli Wallace. Der Junge beginnt die Folge im bekannten comicartigen Stil, zitiert "Planet der Affen" und jammert viel. Unfreiwillig muss er jedoch Verantwortung zeigen und wird mit der harten Realität des Lebens konfrontiert. Hier zeigt sich Potential für eine interessante Charakterentwicklung.
Ansonsten bot die Folge eine passende und teils dramatische Soundtrack-Untermalung und lieferte beeindruckende Bilder der Wüstenlandschaft. Völlig irritierend der deutsche Titel - Rettung für die Ikarus. Ikarus hieß die Basis, von der die Besatzung dann auf die Destiny floh. Warum sie in dieser Folge gerettet wird, ist nicht klar, denn sie kommt nicht vor. Ich denke mal, hier hat jemand nicht ganz mitgedacht.
Eine recht gute Folge, die vor allem gegen Ende mit Spannung und tollen Einstellungen auf dem Planeten und der Destiny zu überzeugen weiß. Fraglich, ob die Zuschauer die ständigen Rückzugsmöglichkeiten zur Erde (Visionen und die Antiker-Steine) auf Dauer gutheißen.