|
Titel: Das Schwert des Sehers Autor: Daniel Loy Buch-/Verlagsdaten: Bastei Lübbe, Juli 2013, Softcover, 494 Seiten, ISBN: 978-3-404-20724-4 Eine Besprechung / Rezension von Petra Berger |
Dauras wurde blind geboren. seine Eltern schämen sich seiner wegen der Behinderung und so wächst er auf den Straßen der Stadt Sir-en Kreigen auf. Im Alter von vier Jahren ist er schon ein hervorragender Dieb. Denn obwohl er nicht mit den Augen sehen kann, sieht er mit seinen Sinnen. Er nimmt seine Umgebung auf eine Art und Weise wahr, wie es einem Sehenden nie möglich wäre.
Eines Tages bestiehlt er den Falschen. Sein Opfer, der Abt des Klosters der Mönche der Schwerter erwischt ihn auf frischer Tat. Doch er erkennt das Potenzial des Jungen und nimmt ihn im Kloster auf, wo Dauras den Weg des Kriegers erlernt.
Auf Grund seiner Fähigkeiten gehört er bald zu den besten Schwertkämpfern des Ordens, doch er findet keine Freunde und es fällt ihm schwer sich den Regeln unter zu ordnen, die er teilweise als sinnlos ansieht. Als junger Mann verlässt er das Kloster, da er dort keinen würdigen Gegner mehr findet und nicht den Pfad der Mönche beschreiten möchte. Sein Abt lässt ihn ungern ziehen, denn er weiß, dass Dauras zwar ein meisterhafter Kämpfer ist, dass ihm aber Demut und Mitgefühl fehlen und dass er seine Gegner oft demütigt und ihren Stolz verletzt.
Dauras zieht in die Welt doch nirgends findet er einen würdigen Gegner, der seinen überragenden Fähigkeiten standhalten kann.
Er wird zum Einzelgänger, überheblich, arrogant und erbarmungslos. Sein Ruf eilt ihm voraus, viele messen sich mit ihm, doch niemand kann ihn besiegen.
Als er eine Tages in seiner Lieblingsspelunke sitzt, betritt eine Gruppe Ritter das Gasthaus, in ihrer Begleitung ein junges Mädchen. Sie steckt ihm einen Zettel zu, dass die Männer sie entführt hätten. Dauras provoziert einen Kampf mit den Übeltätern und tötet die Männer, doch diesmal ist er zu weit gegangen, denn die Ritter gehörten zu kaiserlichen Garde und das Mädchen ist niemand anderes als die Tochter des Kaisers. Gemeinsam mit ihr flieht Dauras in die Wälder und hat nun erstmals eine Verantwortung am Hals, die seinen Fähigkeiten entspricht. Als der Kaiser ermordet wird, ist Aurada die neue Kaiserin und Dauras begleitet zu in die Hauptstadt und wird ihr Leibwächter. Gemeinsam mit Meris, einer Botin und Spionin des verstorbenen Kaisers, versucht er, dass Mädchen vor den Intrigen des Hofes zu schützen.
Durchs eine arrogante und überhebliche Art schafft er sich eine Menge Feinde am Hof und letztendlich fällt er selber eine Intrige zum Opfer und verliert eine überragenden Fähigkeiten.
Erstmals muss er erkennen, wie es ist, der Verlierer zu sein, sich machtlos und hilflos zu fühlen. Er verfällt in Selbstmitleid doch Meris hilft ihm, sich aus dem Sumpf zu befreien und einen neuen Weg für sich zu finden.
Kommentar:
Obwohl das Buch alles hat, was einen guten Fantasyroman ausmachen soll, fehlt es ihm an Herz. Den Figuren fehlt jegliche Tiefe, sie sind sehr eindimensional. Dauras ist lediglich arrogant und überheblich, als er seine Fähigkeiten verliert, wird er ein jammerndes Etwas. Die junge Kaiserin ist hilflos den Intrigen bei Hofe ausgeliefert, man ahnt, dass sie nicht die Größe besitzt, den Thron zu füllen. Meris ist die einsame junge Frau, die alleine auf der Seite des Guten kämpft und der die Pflicht über alles geht. Sogar ihre Tochter ist kein Kind der Liebe, sondern wurde während eines Auftrags für den Kaiser gezeugt. Keine der Personen scheint zu tiefen Gefühlen oder zeigt echte Leidenschaft, alles wirkt zu oberflächlich, skizzenhaft. Es ist so, als ob der Autor eine Liste angearbeitet hätte, was ein Fantasyroman beinhalten sollte, dies zwar beachtet aber nicht mit Leben gefüllt hat.
Die Gestaltung des Buches ist allerdings gelungen. Das Cover passt gut zum Inhalt und zeigt ein Wappen mit einem Drachenmotiv. Im Inneren befinden sich Karten der Länder und das Zitat in Vers Form zu Beginn macht neugierig auf den Inhalt.
Fazit:
Für jemanden, der nur in das Genre hinein schnuppern möchte, sicher ein gutes Buch, für Liebhaber des Genres leider nicht mehr als Durchschnitt.