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Titel: Saga
Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Mit Saga 2 führt Brian K. Vaughan die Geschichte um das flüchtige Liebespaar Marco und Alana fort.
Das Cover des Buches ist um einiges blutiger als des vorangegangenen. Es zeigt Marco bei einem seiner früheren Kämpfe. Blutverschmiert schwingt er sein Schwert gegen die Flügel seiner Feinde.
Unterwegs in einem magischen Raumschiff müssen Alana und Marco nun gleich zwei Probleme lösen: Die Flucht vor dem immer näher kommenden Kopfgeldjäger “Der Wille” und Marcos plötzlich auftauchenden Eltern ihren Familienstand zu erklären und ihre Enkelin vorzustellen.
Nachdem Hazel den Leser auf einen kurzen und prägenden Ausflug in Marcos Vergangenheit mitgenommen hat, beginnt das Buch genau dort, wo “Saga” endete: Das Paar steht Marcos Eltern gegenüber, die ziemlich plötzlich auf dem Raumschiff auftauchten. Keine allzu glückliche erste Begegnung – auf beiden Seiten. Denn ebenso plötzlich wie Marcos Eltern auftauchen ist Hazels Babysitterin, das Geistmädchen Izabel, verschwunden – gebannt von Marcos Mutter. Während Marco sich daraufhin um das nahestehende Problem kümmert und sich, gefolgt von seiner Mutter, auf magischen Weg auf die Suche nach Izabel macht, steht Alana mit Hazel allein ihrem Schwiegervater gegenüber. Eine Situation, die sich zum Glück auf recht ungewöhnliche Art weitaus schneller löst als das um den Kopfgeldjäger, der ihre Spur aufgenommen hat.
Selbiger hat eine ebenso überraschende, wenn auch weniger unliebsame, Begegnung mit Marcos Ex-Verlobten, die neben ihren Verlobungsringen auch Marcos Tod wünscht – eine Reaktion die man als Leser zumindest ansatzweise nachvollziehen kann. Das Wiedersehen mit der Lügenkatze und ihrer amüsanten Ehrlichkeit samt der Vertiefung des Nebenstrangs, durch den “Der Wille” bereits im Vorgängerband ein paar Sympathiepunkte errungen hat, machen seinen Erzählstrang mindestens ebenso lesenswert wie den um die Hauptcharaktere.
Unterbrochen werden die zwei Stränge zum einen durch Blicke in Marcos und Alanas gemeinsame Vergangenheit, die zumindest zu einem Teil auf die Lektüre eines romantischen Romans zurückzuführen ist, und der Verfolgung dieser Wurzel allen Übels bis hin zum Romanautor durch den Prinzen der Robotermenschen. Letztere ist recht amüsant, ersteres – das erste Aufeinandertreffen und Kennenlernen von Alana und Marco – etwas für richtige Romantiker (solange sie auch etwas Blut vertragen können).
Im “Finale” des Buches stoßen dann Kopfgeldjäger und Flüchtlinge aufeinander – zu einem echten Kampf kommt es jedoch nicht, da alle vor einem weitaus größeren Problem stehen. Und wirklich gut geht es auch diesmal nicht aus.
Die Gestaltung bleibt auf dem gleichen Niveau wie beim Vorgänger. Besonders gelungen fand ich die grafische Unterscheidung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die schon durch Farbwahl und Stil auf den ersten Blick zu unterscheiden waren.
Damit bin ich – obwohl in diesem Band nicht ganz so viel passiert wie im Vorgänger – doch sehr zufrieden und ziemlich neugierig, wie es jetzt wohl weitergeht. Durch die Blicke in die Vergangenheit sind mir Marco und seine Familie noch mehr ans Herz gewachsen und ich hoffe natürlich auf ein Happy End. Aber auch ihre Jäger sind erstaunlich hartnäckig und damit ist beileibe nicht nur der Hauptstrang interessant. Ich bin mir damit trotz des etwas ruhigeren Verlaufs sicher, dass das Buch auch den Lesern von Band eins gefallen wird, vielleicht ein bisschen weniger – je nachdem, ob sie Romantik oder Action den Vorzug geben.