Reihe: Justifiers, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nikolaj durchstreift die menschliche Domäne mit seinem Xeno-Spektakulum, einer Art Wanderzoo, der den Besuchern die Vielfalt des außerirdischen Lebens zeigt. Dabei hilft es Nikolaj ungemein, dass er niedere Lebensformen geistig kontrollieren kann. Dies ist auch unbedingt notwendig, denn in der Show werden wahre Bestien vorgeführt. Tatsächlich ist der Zoo in gewisser Weise auch eine Tarnung für illegale Geschäfte. Doch als Nikolaj entführt wird, steckt etwas ganz anderes dahinter: Der als Zulu bekannte Despot des afrikanischen Kontinents der Erde will, dass der Zoo-Direktor für ihn arbeitet, und um sich seiner Loyalität zu versichern, setzt er ihm kurzerhand einen Parasiten ein, der ihn in Wochenfrist erledigen würde, sofern er kein Gegenmittel bekäme. Nikolaj bleibt nichts anderes übrig als mitzuspielen. Sein nächster Stopp mit dem Zoo ist die Luxuswelt At Lantis. Es soll jemand entführt werden und Nikolajs Zoo soll den Abtransport der Zielperson gewährleisten. Doch bald zeigt sich, dass die Pläne des fanatischen Führers viel weiter gehen, als Nikolaj geahnt hat. Fest entschlossen, notfalls sein Leben zu opfern, versucht er den Plan zu vereiteln.
Der mittlerweise dritte (oder vierte, wenn man Collector mitzählt) Justifier-Roman ist der bislang beste der Reihe und das in mehrerlei Weise. Zum einen verknüpft der Roman die Geschichte mit Collector und dem vorangegangenen Roman Undercover, denn Ereignisse werden aufgegriffen und den Personen aus diesen Büchern werden Rollen zugedacht. Vom Inhalt her kann Thomas Finn recht überzeugen, auch wenn die akribischen Waffenbeschreibungen im Buch vollkommen unnötig waren. Ich nehme an, diese Passagen sind auf das Rollenspiel zugeschnitten und sollen den Lesern, die auch das Spiel haben, einen Eindruck vermitteln, wie das Justifier-Spiel ablaufen soll. Wie auch immer: Er nervt, denn es ist vollkommen egal, was genau die Serienbezeichnung der Waffe ist, mit der der Gegner perforiert wurde. Aber abgesehen davon trieb der Autor sein Plot recht flott und spannend voran und vermied einige der üblichen Plattitüden. Das Justifier-Universum ist wieder ein Stück deutlicher erkennbar geworden und ein roter Faden in den Geschichten wird erkennbar. Schmunzeln musste ich über die Passage mit dem Produzenten der fiktiven Serie „Die Collie, die“ in der Justifier gegen die Collectors kämpfen. Ein gewisser Mahet wird als Drehbuchautor genannt, doch Lesern, die sich ein bisschen auskennen, wissen, dass dies ein Nickname von Markus Heitz ist.
Fazit: Mind Control ist ein solider Roman, der er es endlich auch schafft, eingefleischte SF-Fans anzusprechen. Die Geschichte erinnert an so manche Golden-Age-SF-Werke, aber das ist sicherlich nicht schlecht. Im Gegenteil: Der Roman las sich gut und hat mich unterhalten. Wenn die Reihe auf dem Niveau weitergeht, werde ich dabeibleiben. 7 von 10 Punkten.