Serie / Zyklus: Mark Brandis, Band 12 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Unternehmen Sonnenfracht ist gescheitert: Der Kilimandscharo ist ausgebrochen und hat die radioaktiven Lagerstätten in die Atmosphäre geblasen. Die Folgen sind verheerend: Zunächst musste ganz Afrika in einer beispiellosen Aktion evakuiert werden, doch dann werden auch Asien, Europa und Nordamerika bedroht. Der Konflikt zwischen den beiden großen Machtzentren der Erde eskaliert wieder angesichts des nun begrenzten Lebensraums auf der Erde. Die Regierung wird zu verzweifelten Maßnahmen gezwungen und klassifiziert die Bewohner der EAAU in Menschen, die unbedingt gerettet werden müssen, und Menschen, die nicht gerettet werden können. Es kommt zu beispiellosen Ausschreitungen und am Ende liegt es wieder an Mark Brandis, die Kohlen aus dem Feuer zu holen.
Ich muss sagen, dass die dramatischen Ereignisse am Ende von „Operation Sonnenfracht“ mich ganz schön überrascht haben. Ich hätte nie gedacht, dass Autor Nikolai von Michalewsky in diesem Doppelband so weit gehen würde. Aber das war ja seine Stärke: den Leser immer wieder zu überraschen und mit Dingen zu konfrontieren, die dieser nicht erwartet hatte. Nach 12 Bänden ist bislang noch keine Langweile eingetreten, was daran liegt, dass die Serie nicht in ein für sie typisches Schema verfällt. Es werden Geschichten aus einer Zeit erzählt, die 100 Jahre in der Zukunft liegen (zumindest war das zum Zeitpunkt des Ersterscheins so), doch der Autor gibt sich Mühe, diese Zukunft möglichst von allen Seiten und aus unterschiedlichsten Perspektiven zu zeigen. Das Ganze war als Jugendbuch gedacht, doch ich frage mich, ob diese beiden Bände tatsächlich so gut für ein jüngeres Publikum geeignet sind, denn manche Szenen sind ganz schön heftig.
Insgesamt also wieder ein gelungener Band (Doppelband) der Reihe und man ist gespannt, wie die Ereignisse in den folgenden Bänden fortgesetzt werden.
7 von 10 Punkten.