Reihe: Land der Schatten, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches ist in hellen Blautönen gehalten. Es zeigt Gesicht und Schultern einer jungen Frau, die durch die Blautöne fast eingefroren wirkt. Aus der auf ihrer Schulter liegenden Hand quillt blauer Rauch. Zu der blitzesprühenden Hauptperson passt das Cover meiner Meinung nach nicht, man muss ihm aber zugestehen, dass es durchaus versteht, die Blicke potentieller Leser auf sich zu ziehen.
Als Grenzgängerin zwischen Broken (unserer Welt) und Weird (der magischen Welt) hat es Rose nicht leicht. Das Gehalt als illegal Beschäftigte im Broken reicht gerade, um sie und ihre zwei kleinen Brüder über die Runden zu bringen. Ihre Gabe, magische Blitze schleudern zu können, hilft zwar, sich unliebsame Geschöpfe vom Hals halten zu können, macht sie aber auch zur Außenseiterin – sogar im Edge (im Grenzgebiet). Kein Wunder, dass sie misstrauisch ist, als plötzlich ein Fremder vor ihrer Tür steht, umso mehr, da mit ihm einige wirklich gefährliche magische Geschöpfe Einzug im Edge gehalten haben.
Es dauerte ein paar Seiten, bis ich mit der Geschichte warm wurde, da gerade zu Beginn jede Menge Informationen über Broken, Edge und Weird geliefert werden, aber doch recht wenig passiert. Dann tauchen jedoch die ersten magischen Kreaturen auf und ein Fremder steht vor Roses Tür – und ab hier kommt die Geschichte richtig in Fahrt: Ein magischer Pakt, blitzende Kämpfe und sprühende Funken (nicht nur magischer Art). Die weiteren Information über die Welten und ihre Gepflogenheiten werden dann gekonnt in die Geschichte eingeflochten, ohne sie das Geringste an Spannung verlieren zu lassen – im Gegenteil: Sie machen die Geschichte nur noch interessanter.
Die Hauptperson Rose war mir ziemlich schnell sympathisch, ebenso wie ihren kleinen Brüder: Der nekromantisch veranlagte Georgie, der es nicht ertragen kann, wenn jemand stirbt und der Katzengestaltwandler Jack. Zwei junge Rabauken, denen man ebenso wie Rose einfach nicht böse sein kann – egal was sie wieder angestellt haben. Was man von Declan halten soll, weiß man zu Beginn ebenso wenig wie Rose, auch wenn er im Verlauf der Geschichte durchweg einen guten Eindruck macht – durch seine Vielzahl an Waffen und deren gekonnten Einsatz besonders bei Roses Brüder. In Roses Herz schleicht er sich eher langsam, in das des Lesers dafür umso schneller.
Im weiteren Verlauf der Geschichte kommen sich Rose und Declan realistisch langsam näher, während die magische Bedrohung immer greifbarer wird. Damit gipfelt die Geschichte in einem Kampf nach Art der Edger, bei der es nicht nur zum Einsatz von Magie, sondern auch von Technik kommt – nicht umsonst leben sie zwischen den Welten.
Die Geschichte von Rose und Declan lässt Ilona Andrews im letzten Kapitel (man könnte es fast als Epilog bezeichnen) dann in einer Kombination von Humor und Romantik gekonnt ausklingen, wie es sich für einen guten Liebesroman gehört natürlich mit Happy End.
“Magische Begegnung” ist ein fantastischer Liebesroman mit sympathischen Haupt- und Nebenfiguren, einer spannenden Story und einem guten Schuss Action. Mich hat Ilona Andrews damit ganz für ihre Reihe “Land der Schatten” gewonnen. Und der zweite Band, “Spiegeljagd”, ist gleich auf meine Wunschliste gewandert.