|
Reihe: Die uralte Metropole Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Petra Berger
|
Inhalt:
Der Kampf um die Vormachtstellung in der uralten Metropole geht weiter. Mushroom Manor hat neue, mächtige Verbündete gefunden und startet einen ultimativen Angriff auf London und Manderly Manor. Doch auch Eleonore Manderly gibt nicht klein bei und sichert sich die Hilfe mächtiger Freunde.
So haben wir auf der einen Seite die Familie Mushroom mit den Gabrieliten und den mächtigen, alles zerstörenden Nebel und auf der anderen Seite Manderly Manor mit der starken, heißen Dürre, die schon oft ihr Unwesen in der Welt trieb und schon in der Bibel Erwähnung fand.
Master Wittgenstein und seine Freunde erfahren, dass der Orphan Nyx doch nicht gestorben ist, wie angenommen. Er labt sich noch immer an den negativen Gefühlen der Menschen. Doch das, was er erhält, reicht ihm nicht aus. Er sichert sich die Hilfe vieler Diener, die er mit Versprechen nach Unsterblichkeit und Macht lockt. Schon immer waren die Menschen anfällig für diese Art von Verlockung und die Anzahl der Diener des Nyx vermehren sich gewaltig. Das müssen auch Wittgenstein, Emily und Aurora feststellen, die in dem erneuten Kampf fast alleine dastehen. Nur der neue Bibliothekar Tristan Marlowe, der ebenfalls von McDiarmid erzogen wurde, hilft den Freunden, sowie die Lichtlady, die aus dem Limbus zurückkehrt, in dem sie auf der Suche nach ihrem Seelengefährten war.
Und noch ein Verbündeter taucht auf: Londons Efeu. Das ist der Name des Nebels, der schon immer in London gelebt und die Stadt zu dem gemacht hat, was sie ist. Der giftige Nebel, der die Menschen überfällt und sie zu willenlosen Marionetten macht, zerstört den guten Ruf des alten, ehrwürdigen Londoner Nebels und das gefällt diesem überhaupt nicht. Also unterstützt er die Gefährten in ihrem Kampf und kann sie mehrmals auf heiklen Situationen retten
Die Wege der Freunde trennen sich erneut. Während sich der Alchemist, Emily und Tristan Marlowe sich nach Prag begeben, bleiben Lady Mina, Aurora und ihr Begleiter in London zurück. In Prag läuft jedoch nicht alles so, wie geplant, die Freunde laufen in eine Falle und der Feind ist ihnen immer einen Schritt voraus. Es wird klar, dass sie einen Verräter unter sich haben, doch wer es ist, lässt sich nicht feststellen.
Kommentar:
Was mir an diesem Band außerordentlich gefallen hat, sind die kleinen Dinge, auf die der Autor sehr viel Wert legt. Winzige Details aus den vorherigen Bänden, die man schon fast vergessen hatte, finden hier erneut ihren Platz. So taucht plötzlich der Junge Namens Paul auf, der damals die Ursache dafür war, dass Emily ihr Auge verlor. Und wir erfahren, dass sich Pigotty sich schon früher um den kleinen Wittgenstein gekümmert hat, als Lady Hampstead den Jungen nach London geholt hat. Diese Kleinigkeiten, die der Geschichte Leben einhauchen, sind es, die den Leser immer wieder in den Bann ziehen. Auch die Probleme der beiden jungen Mädchen, so banal und alltäglich wie sie sind, geben der Geschichte Leben und Gefühl. Trotz aller Freundschaft sind sie gegen negative Gefühle wie Neid nicht gefeit und wir leiden mit ihnen und hoffen, dass sie wieder zueinander finden. Diese Identifikation mit den Figuren beweist, dass der Autor es geschafft hat, den Leser in seinen Bann zu ziehen und ihn direkt anzusprechen.
Die Änderungen, die der Autor manche seiner Protagonisten durchmachen lässt, sind gut durchdacht und niemals unglaubwürdig. Und die neuen Figuren, wie Tristan Marlowe, fügen sich sehr gut in das Gesamtbild ein. Sie betreten die Bühne des Geschehens, als hätte man nur auf diesen Augenblick gewartet und fesseln einen von Beginn an, wie es auch Emily, Aurora und Wittgenstein von Beginn an getan haben.
Im Inneren des Covers befindet sich ein Stadtplan von Prag, ebenso wunderschön gestalten, wie das in einem warmen Rotton gehaltene Cover. Die ganze Serie ist ein absolut optischer Leckerbissen, sowohl von innen als auch von außen.
Fazit:
Wir nehmen folgende Weisheiten für das Leben mit: Es gibt keine Zufällt! Wenn man das Muster nicht erkennt, heißt es noch lange nicht, dass es keines gibt! Die Welt ist eine Lügnerin! Menschen können sich ändern!
Ich hoffe, auch der Autor ändert sich und kehrt nochmals in die uralte Metropole zurück. Das kann es doch unmöglich gewesen sein.