Reihe: Land der Schatten, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Gestaltwandler William Sandine zog sich vom Militär und dem Königreich Louisiana zurück. Sein neues Zuhause, in dem er sich als Einsiedler niederließ, sind die Sumpfgebiete des Edge. Die Ruhe währt nicht lange, denn der Geheimdienst, dem er einst diente, will ihn erneut verpflichten. Dieser Dienst wird eher erzwungen, als freiwillig geleistet. Lediglich die Aussicht darauf, eine alte Rechnung zu begleichen, lässt den Gestaltwandler einwilligen. Ausgerechnet in den Sümpfen, in denen er sich niedergelassen hat, soll sein alter Rivale Spider sein Unwesen treiben. Spider hatte sich als Jäger und Mörder einen Namen gemacht, weil er hilflose Gestaltwandler - in der Hauptsache Kinder - tötete. William Sandine sorgt nun dafür, dass aus dem ehemaligen Jäger ein Gejagter wird. Jahrelang, wann immer die Legion ihn ließ, hatte er Spider gejagt. Bereits zweimal konnte er ihn aufspüren, zweimal konnte der Mörder ihm entkommen. Eine Nachricht von Spider macht ihn wütend, Erwin, einen Vertreter des Spiegels, des Adianglias Geheimdienstes, noch wütender.
Aber William Sandine ist nicht der einzige Jäger in den Sümpfen. Cerise Mar ist nach dem Verschwinden iher Eltern ebenfalls auf der Suche. Die Eltern sind ihr wichtig, denn die Jungs, ihre jüngeren Geschwister, brauchen eine feste Hand, die sie selbst nicht immer hat. Erziehung ist schwierig.
Als Familienoberhaupt des Rattennests, wie die Sumpffarm der verarmten Familie genannt wird, muss Cerise sich des Angriffs eines verfeindeten Clans erwehren. Um ihre Besitzansprüche am Rattennest und damit ihrer Heimat beweisen zu können, muss sie eine Besitzurkunde vorlegen. Das Vorhaben ist nicht sehr einfach und sie muss ins Sumpfgebiet.
Irgendwo hier (in einem Sumpf sieht jeder Platz aus wie der andere) treffen die beiden Suchenden aufeinander. Das Treffen ist geprägt von Vorsicht, ja von Feindschaft, weil niemand dem anderen über den Weg traut. Erst langsam stellt sich heraus, dass ihre Wege parallel verlaufen und letztlich jeder den anderen ergänzt.
Und natürlich bietet sich eine Liebesgeschichte an.
Im Vergleich zu anderen romantisch angehauchten Liebes-Fantasy-Romanen ist das vorliegende Buch wesentlich interessanter gehalten. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden eindeutig Guten untereinander und gemeinsam gegen den Widerling des Bösen ist gelungen beschrieben. Die beiden Autoren bauen nicht nur eine gelungene räumliche Atmosphäre mit dem Sumpfgebiet auf, sondern schaffen es, eine ständig unterschwellige Spannung zu halten, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Besonders gelungen finde ich die beiden Charktere William und Spider, während Cerise für mich lange Zeit nur als Anhängsel wirkte. Mit der Zeit änderte sich das etwas. Auch die anderen Personen, allen voran Rose und Declan aus dem ersten Band, gewinnen an Kontur. Im Endergebnis ein besserer Roman der romantischen Fantasy.
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