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Titel: Lana Schattenbilder
Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches ist in hellen Tönen gehalten und zeigt einen von hellen Licht umgebenen Löwen vor einer jungen Frau. Im oberen Teil des Covers ziehen dunkle Wolken auf, die einen ziemlich starken Kontrast zum restlichen Cover bilden. In der oberen linken Ecke (innerhalb der Wolkenfront) kreist ein Greifvogel vor einem Mond. Mir gefällt das ziemlich offensichtlich auf den Inhalt bezogenen Cover, das den Betrachter einen kleinen Rundumschlag bezüglich des Buchinhaltes bietet, mir zumindest war danach ziemlich schnell klar, dass es sich um einen romantisches und fantastischen Jugendroman handelt, in dem offensichtlich ein (oder auch mehrere Löwen) eine Rolle spielen – und genau so ist es auch.
Lana kennt weder ihren Vormund, der sie seit ihrem Tod ihrer Eltern betreut noch hat sie Erinnerungen an ihre alte Familie. Ein altes Amulett und schreckliche Alpträume sind alles, was ihr von ihrer Vergangenheit geblieben ist. Nach einer unheimlichen Begegnung fängt Lanas Amulett an zu glühen und sie muss sich plötzlich immer wieder unsichtbaren Gegnern erwehren. Ihre tief im Verborgenen liegende Vergangenheit hat sie eingeholt.
Schon mit dem kurzen Prolog vermittelt Annie J. Dean dem Leser einen kleinen Eindruck von Lanas Vergangenheit und den Menschen, die ihr dort verbunden waren. Damit ist die Verbindung zwischen Lanas Vergangenheit und ihrer Gegenwart ist gezogen, und der Leser damit zumindest schlauer als Lana selbst. Viel vorweg genommen wird damit allerdings nicht, denn das Lanas Vergangenheit nicht so ist wie es scheint, ist dem erfahrenen Leser spätestens nach dem Klappentext klar.
Die unheimliche Gestalt, die ihr begegnet kann man anfangs ebenso wenig einordnen wie Lana selbst, ihre unheimliche Darstellung macht jedoch überaus deutlich, dass es hier nichts Gutes zu erwarten gibt. Da Lana wegen ihrer Alpträume schon seit einiger Zeit in psychologischer Behandlung ist könnte man die auf die Begegnung folgenden unheimlichen Angriffe allerdings auch gut als Wahnvorstellung abtun. Die Folgen sprechen jedoch für sich.
Hinweise auf Lanas Seelengefährten gibt es schon im Prolog – und zumindest mir war schon bei ihrer ersten Begegnung in unserer Welt klar, um wen es sich handelt. Was sonst sollte der plötzlich auftauchende, gutaussehende junge Mann in diesem Roman zu suchen haben? Spätestens die in ihrer Begegnung folgenden Andeutungen machen dem Leser mehr als deutlich, dass Tristan etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Was darauf folgen wird ist sicher nicht nur Romantikern klar. Die Liebesgeschichte ist aber stimmig in die Geschichte integriert und auch absolut jugendfrei. Dass Lanas geheimnisvoller und die letzten Jahre nie in Erscheinung getretener Vormund sich plötzlich auch zu erkennen gibt hat mich ebenso verwundert wie Lana. Mich hätte es allerdings deutlich misstrauischer gemacht als sie.
Mit dem Auftauchen der für Lana “neuen” Gesichter nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf. Neben ein paar kleinen Schul- und Eifersuchtsszenen wird vor allem der Bösewicht identifiziert und damit auch der Kampf gegen eben jenen eingeläutet. Ein Kampf der sich, nachdem sich Lanas Körper – im Gegensatz zu ihr selbst – an ihre alten Fähigkeiten erinnert fast schon zu einfach wirkt – auch wenn es ein paar schulische und weltliche Probleme zu lösen gibt. Die Blessuren und Umstände lassen sich Dank magischer Utensilien und weltlichen Mitteln ziemlich schnell beheben. Der bei der Hälfte des Buches auf den Leser wartende Showdown wird dann allerdings doch ungewöhnlich hart. Ich zumindest war froh, dass das Buch hier nicht zu Ende war. Die Folgen des Kampfes hätten mich mindestens genauso deprimiert zurück gelassen wie Lana – und die auf den nächsten Seiten (für Lana sind es Monate) herrschende Depression lässt auch den Leser nicht kalt.
Ein unerfreuliches und auch ein wenig überraschendes Ereignis leitet dann zweiten Teil der Geschichte ein und beendet damit im Nu die kurze depressive Phase. Göttliche Einmischung, Lanas Magie und ein Löwe führen den Leser nun in eine magische Welt, an dem durchaus noch die ein oder andere Überraschung auf den Leser wartet. Nicht so überraschend ist der Kampf, den es nun zu bestreiten gilt (es gilt selbstverständlich die Welt zu retten). Ein Kampf, der Dank Lanas immer weiter wachsenden beziehungsweise zurückkehrenden Kräfte trotz mancher Überraschungen und humorvolle Geplänkel doch recht einfach verläuft. Mit dem durchweg glücklichen Ende laufen dann die einzelnen Fäden der Geschichte zusammen und schnüren sie zu einer soliden Geschichte, die allerdings durchaus noch ein bisschen mehr Verwicklungen und Detail hätte vertragen können. Meiner Meinung nach entgehen dem Leser dadurch, dass er – abgesehen vom Prolog – nur durch Lanas Augen sieht, einige interessante Blickwinkel und Details in unserer und ihrer Welt.
Ich hatte oft das Gefühl, dass Annie J. Dean, es ihren Figuren zu einfach macht (die Autorin scheint ihre Figuren wirklich zu lieben) und auch der Plot ist stellenweise recht vorhersehbar, trotzdem hat “Lana – Schattenbilder” dem Leser auch einiges zu bieten: Eine sympathische Hauptfigur, überraschende Wendungen, junge Liebe und jede Menge Magie gut verpackt in einem stimmigen und vor allem abgeschlossenen Plot. Ich würde das Buch eher jüngeren Lesern empfehlen, aber auch ältere können mit der Geschichte durchaus eine vergnügliche Lesezeit verbringen.