Reihe: Stadt der Finsternis, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Seit dem Rollenspiel Shadowrun, das auf dem Subgenre Cyberpunk der Science-Fiction-Literatur basiert, sind Szenarien üblich geworden, in denen das Zeitalter der Technologie zu Ende ist und die Magie langsam aber sicher die Oberhand gewinnt. Mit ihr wurde eine neue Ordnung eingeführt. Wesen aus alten Legenden, Sagen und Märchen wandeln auf der Erde und unter den Menschen. In dieser Zeit leben Menschen wie Kate Daniels, eine Söldnerin zwischen den Welten. Sie setzt sich dafür ein, kriminelle Anderswelter hinter Schloss und Gitter oder vom Leben zum Tode zu befördern. Kate hat sich ihr Leben nicht ganz so vorgestellt und auch nicht so ausgesucht. Sie kann es aber nicht riskieren, dass ihr jemand gefühlsmäßig zu nahe kommt und ihre Geheimnisse erfährt. Denn ihr Vater ist ein alter Gott, der auf der Erde wandelte und ziemlich sauer auf seine Tochter ist. Wenn er erfährt, dass Kate noch lebt, wird sie sicher nicht alt werden.
Kat stürzt sich in neue Ermittlungen, um sich von ihren eigenen Problemen etwas abzulenken. In einer Bar im Grenzgebiet zwischen Nekromanten und Gestaltwandlern kommt es zu einer blutigen Schlägerei. An dieser Stelle sei schon einmal angemerkt, dass zart besaitete Romantiker mit diesen Beschreibungen ihre Probleme haben dürften. Kates Probleme erwachsen aus der Definition des Opfers und seiner scheinbaren Veränderung. Seine Leiche scheint sich zu verändern und Kate muss all ihre magischen Kräfte aufwenden, damit dieser Erreger sich nicht weiter verbreitet. Noch wichtiger wird für sie die Aufklärung. Denn scheinbar steht ein alter Kampfgefährte ihres Vaters als Verursacher fest.
Die spannende Handlung um einen Krieg zwischen den Anderswesen ist sehr abwechslungsreich. Im Vordergrund stehen die starke junge Frau Kate, die schon einiges erlebte, und andere Persönlichkeiten, wie Curran, der Herrscher über die Gestaltwandler, Ghastek, der Nekromant, oder Derek, der jugendliche Werwolf. Kate ist auf ihre Art eine Einzelgängerin, die dennoch ab und zu in der Lage ist, Hilfe anzunehmen. Ihre Loyalität zu ihren Freunden und ihre Prinzipien bringen sie jedoch ab und zu in Schwierigkeiten.
Die Geschichte ist ziemlich düster und brutal. Aber auch der Humor - mit seinem Hang zu schwarzem Humor oder Galgenhumor - gefiel mir sehr gut.
Magisches Blut - die Rezension von Rupert Schwarz