![]() | Titel: Invasion '55 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Vor 180 Millionen Jahren schlägt in Hidalgo County, New Mexiko, ein vermeintlicher Meteorit ein. 180 Millionen Jahre später landet in derselben Gegend eine fliegende Untertasse und will sich die Erde untertan machen. Das ist die Story des dreiteiligen Comics aus dem Apple Press, die klingt als wäre man versehentlich in einem schlechten 50er-Jahre-B-Movie gelandet. Und das ist Absicht. Die Invasionsgeschichte wird auf zwei Handlungsebenen erzählt - auf der einen Seite der Jugendliche Ricky, der zusammen mit dem Grundschüler Jimmy die Geheimnisse der Aliens im Untergrund erforscht und recht erfolgreich, mit Wasserpistole bewaffnet, gegen die Außerirdischen vorgeht. Auf der anderen Seite gibt es
ein Air-Force-Pilotenteam, das eigentlich eine junge, hübsche und wohl wasserstoffblonde, vollbusige Journalistin etwas in der Gegend herumfliegen soll und von der Invasion überrascht wird. Während sich zwischen dem agilen Piloten und der Journalistin eine passende Liebesgeschichte anbahnt, kann der Copilot unter Einsatz seines fülligen Lebens die Army informieren und Hilfe herbeiholen - die natürlich zu spät kommt, denn die oben genannten Protagonisten haben die Gefahr für die gesamte Menschheit im Alleingang erledigt.
Dixon präsentiert uns hier ein in Schwarzweiß-Strichen gehaltenes Comicabenteuer, in dem jedes Klischee der 50er Jahre aus der Klamottenkiste geholt wird, das man sich an einem langweiligen Abend einfallen lassen kann. Da werden Mann-Frau-Beziehungen mit flotten Sprüchen organisiert; jeder, der sich nicht bei drei auf den Bäumen befindet, ist ein Kommunist und die Army ist immer zu langsam ... Das mag anfangs ganz nett sein, wird aber nie lustig, sondern eher nur öde. Da man sich das Ergebnis des Comics denken kann, fehlt der Spannungsbogen, und die Story reißt das trotz aller waghalsigen Revival-Versuche nicht raus. Da guckt man sich wenigstens noch die recht gut gelungenen Zeichnungen an, die passend zur Zeitebene der Geschichte sehr puritanisch gehalten sind.