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Titel: I.K.U. Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Die taiwanesische Videokünstlerin Shi Lea Cheang kreierte mit ihrer ersten Filmproduktion eine Mischung aus Sex- und SF-Film. Vielleicht passt die Bezeichnung surrealer Softporno etwas besser. Dass, wie hin und wieder behauptet wird, „I.K.U.“ der Blade Runner unter den Sexfilmen sein soll, ist aber stark übertrieben.
„I.K.U.“ handelt von dem Cyborg Reiko, deren Job darin besteht, Daten für eine Orgasmus-Datenbank zu sammeln. Dadurch will der Konzern Genom Corporation virtuelle Sexerlebnisse vermarkten. In einem Nachtclub steckt sich Reiko mit dem Virus Tokyo Rose an, was dazu führt, dass beinahe alle Daten verloren gehen. Also muss Reiko mit ihrer Tätigkeit nochmals von vorne beginnen.
Auch wenn der Film angeblich diese Story haben soll, bekommt der Zuschauer davon nicht wirklich etwas mit. Denn eigentlich ist „I.K.U.“ nichts anderes als eine Aneinanderreihung diverser Sexszenen, ohne dass eine nachvollziehbare Geschichte damit verbunden wäre. Zwar wird durch Zwischeneinblendungen erklärt, wo sich Reiko gerade aufhält, doch das vermittelt auch nicht gerade einen Sinn. Die einzelnen Sexepisoden sind surreal inszeniert und sehr schnell geschnitten. Wer also glaubt, hier etwas zu sehen zu bekommen, wird sicherlich enttäuscht sein. In dieser Hinsicht wirkt „I.K.U.“ fast schon etwas zu brav. Untermalt wird das Ganze mit Ravemusik. Einen tieferen Sinn ergibt das Ganze nicht. Eigentlich wirken die meisten Szenen wie Videoinstallationen - also wie die Kunstform, mit der sich die Regisseurin eigentlich beschäftigt -, die zu knapp 70 Minuten Film zusammengeschnitten wurden.
„I.K.U.“ ist alles andere als ein großer Wurf. Zwar erscheint manche Episode ansatzweise witzig, doch über die Mehrheit regiert dann doch die Langeweile.