Serie / Zyklus: WILDC.A.T.S 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Vor einigen Jahrhunderten landeten die Kherubim, menschenähnliche Wesen des Planeten Khera, auf der Erde. Ebenfalls auf der Erde: die Gegner der Kherubim, die Daemoniten. Im Weltall tobt ein Kampf der beiden Rassen gegeneinander; auf der Erde findet nur ein Stellvertreterkrieg statt, eher unbedeutend für die ganze Sache. Die unter dem Namen WILD.C.A.T.S bekannten Kherubim und deren Nachfahren wollen zurück nach Khera, was ihnen auch gelingt. Die beiden reinrassigen Khreubim werden voll Freude aufgenommen, sind doch die beiden Gruppen Pantheon und Coda verfeindet und wollen im nächsten Wahlkampf die alleinige Macht für sich gewinnen. Mit Ränkespielen versuchen beide Gruppen den jeweiligen ihrer Gruppe angehörigen Rückkehrer für sich einzuspannen. Dafür werden die nicht-reinrassigen Nachkommen und Begleiter in Hotels oder gar Ghettos gesperrt. Lord Emp und Zannah lassen sich willfährig von den Gruppen aufnehmen, ohne groß über ihre Situation nachzudenken. Der paradiesische Planet, der sich ihnen zeigt, entspricht ganz dem, was sie erwarten. Nur ihre Begleiter erkennen nach und nach den Wurm, der sich durch den Paradiesapfel frisst. Unterdessen wird auf der Erde eine neue Gruppe von WILDC.A.T.S aufgebaut. Während sie sich bemühen neue Mitglieder zu gewinnen, legen sie sich auch gleich mit Mafia und anderen Superhelden, Gut und Böse, an. Es dauert einige Zeit, bis die neue Gruppe steht, sich zusammenrauft und zum schlagkräftigen Team wird.
WILDC.A.T.S kenne ich in Deutschland seit etwa Anfang der 90er Jahre. Damals las ich die Hefte zuerst in Englisch, dann in Deutsch, bis ich sie nicht mehr regelmäßig erhielt. Schuld war der Comichändler in Karlsruhe, der den Laden übernahm und ohne Sinn und Verstand den Laden in den Ruin trieb. Die heutigen WILDC.A.T.S sind anders. Aber sie gefallen mir. Es gibt viele, auch politische, Kritikpunkte an der Gesellschaft, die mit in die Handlung einfließen. Besonders deutlich wird das in den Episoden auf Khera. Hier wird den USA doch ab und zu ein Spiegel vorgehalten. Die Weißen, die nach Amerika kamen, bzw. die 'Kaltaugen', die nach Khera kamen und für die Ureinwohner Reservate einrichteten, der Klu-Klux-Klan (hier Coda), die Parteien etc.: Wer genau hinsieht, findet immer wieder eine entsprechende Anspielung.
Bei der Lage auf der Erde und den neuen WILDC.A.T.S sieht es etwas anders aus. Hier finden sich Anspielungen auf andere Comics: zum Beispiel bei der Rekrutierung, wo man besonders auf die Schatten an der Wand achten sollte. Etwa der Spinne, die von der Decke hängt, oder auf Bilder im Hintergrund, die Hinweise darauf geben, wer gerade der Gesprächspartner ist.
Alles in Allem ist das vorliegende Comicheft, eine Sammlung von sieben amerikanischen Ausgaben, hervorragend gelungen. Spannend, kritisch, gut gezeichnet.