Serie: Firestorm, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Einer der Helden, die im großen DC-Crossover „Brightest Day“ (2010 - 2011) eine tragende Rolle spielten, war der Zweite-Reihe-Held Firestorm, dessen erste Inkarnation im Jahre 1978 von Garry Conway und Al Milgrom erschaffen wurde und der – wie bei DC üblich – seit seiner Geburtsstunde einige Transformationen und Neu-Interpretationen erfahren hat, deren aktuellste im Zuge des „The New 52“-Relaunches dem Leser nun im vorliegenden Tradepaperback präsentiert wird.
Ronnie Raymond und Jason Rusch sind zwei Highschool-Schüler wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten; während der eine als Quarterback des Schul-Teams sportlich bis in die Zehenspitzen ist und im Mittelpunkt des Publikumsinteresses steht, ist der zweite – Jason – der Inbegriff eines Strebers. Diese beiden jungen Männern, die unter normalen Umständen keine Freunde sein würden, werden im Zuge eine atomaren Unfalls nicht nur jeder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet, sondern verschmelzen auch zu einer monströsen Person namens Fury, sobald sie emotional oder physisch instabil werden. Ausgelöst hat diese Transmutation das sogenannte Gottesteilchen, welches die ominöse Firma Z-Tech mit allen Mitteln in ihren Besitz bringen will. Zu diesem Zweck entsendet die Direktorin des Konrterns, nachdem ein Killerkommando kläglich versagte, Mikhail Arkadin alias Pozhar, einen Mann, ein Wesen, das Firestorms jagt und tötet.
Daran, dass Firestorm schon in der Vergangenheit trotz lodernder Flämmchenkrone ein Schattendasein führte, wird sich auch mit dieser neuen Inkarnation zumindest in Bezug auf den deutschen Comic-Markt kaum etwas ändern. Zu klischeehaft, stereotyp und letztlich langweilig sind die beiden Hauptprotagonisten einschließlich ihrer Konflikte und Dialoge, zu us-spezifisch die Highschool-Teeny-Soap, die das Ganze zusammenhält, zu vorhersehbar agieren die Antagonisten, um Leser zu fesseln, die dem Teeny-Alter entwachsen sind und sich die Comics rein finanziell leisten können und wollen.
Daran ändert auch das quietschbunte Artwork nichts, das in seiner Dynamik eine gewisse Video- bzw. Konsolenästhetik mit extrem schnell Schnittfolgen ausstrahlt. Mich persönlich überforderten visuell schon nach vier fünf Seiten die Sprechblasen mit roter Schrift auf gelben Grund und gelber Schrift auf rotem Grund genauso wie die übersatten Farben und die extremen Komplementärkontraste.
Fazit: Das brutal bunte Artwork kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Story und Figuren an Substanz und Wiedererkennungswert mangelt. Visuell ein Overkill, erzählerisch auf Disney-Channel-Niveau.