Titel: Donald Duck – Vom Ei zum Erpel Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
„Donald Duck – Vom Ei zum Erpel“ reiht sich ein in eine Reihe ziegelsteinhafter Themenbände, die der Ehapa Verlag dem disney'schen Enten-Treiben in Entenhausen und der weiten Welt gewidmet hat und in der bisher schon „Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden“, „Onkel Dagobert - Aus dem Leben eines Fantastilliardärs“ und „Die Ducks - Eine Familienchronik“ erschienen sind.
Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht – wie der Titel nahelegt -, Donald Fauntelroy Duck, jenes Mitglied einen großen und großartigen Clans „humanoider“ Enten, das seit seinem erstmaligen Auftreten im Jahre 1931 – damals noch mit entenhafterer Attitüde – zu einer Ikone der Comic-Kultur aufgestiegen ist.
Auf insgesamt 398 Seiten erfährt der Leser etwas über Donald als junges Entlein, erlebt Donalds Flegeljahre – die ja bei Lichte betrachtet immer noch anhalten -, begleitet ihn auf seinen Abenteuern als Phantomias oder Agent DoppelDuck, lernt seine Romanzen kennen und seine Feinde oder nimmt am wiederholten Scheitern des Protagonisten in der Ausübung diverser Berufe teil.
35 Geschichten vom One- bis zum Ten-Pager, gegliedert in neun Kapitel – Kindheit, Flegeljhare, Familienzuwachs, Haustiere, Frauen, Lieblingsfeinde, Berufssorgen, Doppelleben und Zukunftsmusik – bieten gleichermaßen informative wie amüsanten Einblicke in Wirken und Leben des jähzornigen, genialen, tolpatschigen, liebevollen, überforderten und sympathischen Enterichs, wobei die großen exotischen Abenteuer, die ihn so oft in Begleitung Dagoberts und der drei Neffen um den Globus und darüber hinaus führen, explizit nicht Thema dieser Sammlung sind, sondern eher die kleinen und feinen privaten Geschichten.
Jedem der einzelnen Kapitel ist eine einseitige Einleitung vorangestellt, die das nachfolgende Thema kurz – manchmal zu kurz – anreißt, während sich die Veröffentlichungs-Informationen der einzelnen Storys in einem Anhang wiederfinden. Unter den Künstlern und Autoren der Geschichten findet sich (fast) alles, was in der Disney-Historie Rang und Namen hat, von Taliaferro und Barks über Rosa und Hubbard bis zu Branca, Van Horn, Rota und jüngeren Nachwuchskünstlern wie Ferioli.
Über die Qualität einzelner Storys mag man genauso streiten wie über ihre biografische Relevanz, unbestreitbar ist jedoch, dass die Sammlung insgesamt einen „realistischen“, nachvollziehbaren, wenn auch nicht abschließenden Eindruck vom Wesen und Charakter Donalds vermittelt, der nicht nur Neulingen viel Vergnügen bereiten wird. In redaktioneller Hinsicht hätten zwar ein wenig mehr Hintergrundinformationen gut getan, aber da Ehapa mit einer Vielzahl von – auch kommentierten - Disney-Publikationen auf dem Markt ist, ist der Verzicht auf Wiederholungen zumindest verständlich.
Fazit: Ein amüsanter und informativer Rundumblick auf das Leben des – fragt man einen Donaldisten – bedeutendsten Disney-Stars. Auch wenn die Auswahl der Storys von Kennern der Materie sicher nicht unwidersprochen bleibt, so bietet die Sammlung Neulingen einen hervorragenden Einstieg und ist jeden Taler wert.