|
Reihe: Die Koloniale Union, Band 5
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Mit seinem Roman Krieg der Klone erlangte Autor John Scalzi 2005 Berühmtheit und gehört seit dem zu den gefragtesten aktiven SF Autoren. Die Geschichten um die koloniale Union umfassten 2008 bereits vier Romane, doch es sollte fünf Jahre vergehen, bis Scalzi seine Geschichte fortführte. Dabei erschienen die 13 Kapitel oder Episoden des Buch zunächst als eBooks zum Preis von 99 Cents und wurden dann als Buch komplett mit Bonusmaterial veröffentlich. In genau derselben Weise verfuhr übrigen auch der Heyne Verlag mit der deutschen Veröffentlichung.
In einem Universum, das von fremdartigen Rassen überschwemmt zu sein scheint, sucht die Menschheit nach Wegen sich zu behaupten. Militärisch ist die koloniale Union den verschiedenen Gegnern kaum gewachsen - vor allem seit sich weit über hundert Völker zu einer Union, genannt das Konklave - zusammengeschlossen habe. Die Position wurde zudem noch durch das Zerwürfnis mit der Erde weiter geschwächt. Der Ursprungsplanet aller Menschen ist nach wie vor in viele kleinere Staaten aufgeteilt, die jedoch eher mit dem Konklave, als mit der Kolonialen Union arbeiten wollen. Das liegt vor allem darin begründet, dass die Erde zu lange als Lieferant für Soldaten in unzähligen blutigen Kriegen herhalten musste.
So findet sich die koloniale Union der von Menschen besiedelten Planeten isoliert und bedroht durch eine immer mächtiger werdende Konklave, deren Mitglieder den Menschen nach vielen Konflikten nichts viel gutes wünschen. Vor diesem Hintergrund müssen an Bord des diplomatischen Kurierschiffs Clarke Botschafterin Abumwe und ihr technische Berater, Lieutenant Harry Wilson, verschiedenste diplomatische Konflikte lösen. Die 13 Geschichten erzählten nun von der mühevollen Arbeit, die Koloniale Union aus den Konflikten heraus zu halten und deren Vernichtung zu verhindern. Doch der Leser muss keine trockene Kost befürchten, denn die Geschichten, die sich durch ihren inneren Zusammenhalt zu einem Episodenroman zusammenfügen, erzählen die Ereignisse mit viel Ironie und Humor - ganz wie man es von John Scalzi gewohnt ist. Sei es, dass das Team um Abumwe zunächst als entbehrliches B-Team nur Aufträge erhält, die man getrost als Himmelfahrtskommandos bezeichnen kann oder die Tatsache, dass die Botschafterin Harry Wilson und auch sein Freund Hart Schmidt vom diplomatischen Korps nicht leider kann, da die beiden nicht immer so arbeiten, wie sie es gerne gehabt hätte. Die Geschichte bewegt sich also eher auf dem Niveau einer Sitcom und es gelingt wohl nur einem Autor wie John Scalzi das richtige Mittelmaß zu finden ohne die Ernsthaftigkeit der Thematik zu ignorieren, um daraus einen unterhaltsamen und gelungenen Roman zu machen, der einen gewissen Tiefgang nicht vermissen lässt. Und aus diesem Grunde nutzt der Autor auch andere, ganz unterschiedliche Protagonisten, die die Ereignisse aus ihrer Sicht erzählten, wie die außerirdische Diplomatin Hafte Sorvalh oder dem Audiotalkshow-Moderator Albert Birnbaum.
Fazit: Die letzte Einheit ist ein durchaus gelungenes Buch, das nicht ganz mit den ersten Romanen mithalten kann, aber durchaus kurzweilige Unterhaltung bietet. Die Entscheidung, die Geschichte nun auf diese Weise über die verschiedenen, locker verbundenen Episoden fortzuführen hat viel Abwechslung erzeugt und der ganzen Erzählung über die Koloniale Union viele neu Facetten hinzu gefügt.
8 von 10 Punkten.