|
Titel: Die Bücher der Magie
Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
John Constantine kämpft in seiner heruntergekommenen Bude in London einmal mehr mit den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums als ihn ein Agent der geheimen US-Organisation A.R.G.U.S. mit einem Auftrag belästigt: der Hellblazer und „sein“ Team sollen den während einer Mission in Peru verschwunden Magier Dr. Mist suchen; im Gegenzug gewährt man John Zugang zum legendären „Schwarzen Raum“, in welchem die Amis die erstaunlichsten und gefährlichsten magischen Artefakte horten.
Schon bald reisen der Hellblazer, Deadman, Black Orchid, Andrew Bennett sowie Zatana in den Andenstaat, wo sie nicht nur Dr. Mist aus den Fängen eines gefährlichen Widersacher - Faust - befreien, sondern auch in den Besitz eines magischen Würfels gelangen, der den Weg zu den Büchern der Magie weist, jenen vier Artefakten, die die Quelle aller Magie sein sollen. Das Problem dabei: diese Bücher gewähren nicht nur unbegrenzte Macht, sondern korrumpieren auch jeden, der sie besitzt.
Da Madame Xanadu den Untergang der Welt für den Fall vorhersieht, dass es John Constantine gelingt, die Bücher in seinen Besitz zu bringen, versucht sie die einzige Person zur Hilfe zu bewegen, deren Geist die Artefakte nichts anhaben können: den jungen Timothy Hunter; doch der Junge hat nicht nur aller Magie einfach entsagt, sondern sie in einem unumkehrbaren Ritual aus seinem Körper getrieben.
Doch der Hellblazer ist nicht die einzige Sorge Madame Xanadus, denn auch von Natur aus bösartigere Konkurrenten versuchen, der Bücher habhaft zu werden, an erster Stelle der zuvor besiegte Faus sowie sein Hintermann, welchen eine alte Feindschaft mit Constantine und Zatana verbindet. Und diesen Widersachern ist selbst das Team um John nicht gewachsen, denn in ihren Reihen lauert ein Verräter. Doch wozu hat man Verbündete!?
Verglichen mit dem ersten Sammelband – Im Dunkeln – hat sich nicht nur die Zusammensetzung des Teams signifikant geändert, sondern die Geschichte an sich ist mainstreamkompatibler und weniger dunkel bzw. psychologiesierend. Im Aufbau wiederum zahlreiche Rückblenden bemühend bietet „Die Bücher der Magie“ zwar magiefokussierte, aber dennoch vergleichsweise gefällige, klare mainstreamhafte Helden-Action, die vor allem durch die Inszenierung und Dramaturgie der Konflikte, durch einige Anknüpfungspunkte oder Reminiszenzen an DC-Titel wie „Die Bücher der Magie“, „House of Mystery“ und „House of Secrets“ sowie die Interaktion der Team-Mitglieder überzeugt, wobei allerdings der Wortwitz und die pointierten Dialoge des ersten Bandes leicht verloren gegangen sind.
Das in Figurenentwürfen und Ambiente grundsätzlich realistisch angelegte Artwork kommt sowohl in Seitenlayout und Panelgestaltung, als auch der Farbgebung hochdynamisch daher, zeigt es doch einerseits den Mut zu surrealen Buntfarben insbesondere bei der Visualisierung der Magie und Magier und andererseits eine deutlich düster-schmutzige Grundnote, sodass aus dem Aufeinandertreffen beider Ansätze eine mitreißende visuelle Spannung resultiert.
Fazit:
Auch wenn die Serie im Helden-Alltag angekommen zu sein scheint, so bietet sie neben den interessanten, markanten Figuren eine spannende, mitreißende Story voller Magie und Action.