Titel: Blackgas
3-bändige Miniserie
Story: Warren Ellis
Zeichnungen: Max Fiumara
Farben: Andrew Dalhouse
Cover: Jacen Burrows und Mike Wolfer
Heft/Verlagsdaten: Avatar Press (2006), je 32 Seiten
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
(weitere Rezensionen von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy findet man hier)
Die Studenten Soo und Tyler haben sich verabredet, ein Wochenende auf Tylers Heimatinsel vor der Küste einer nicht genannten amerikanischen Großstadt zu verbringen. Soo lernt Tylers Eltern und Freunde der Familie kennen. Im Laufe des Tages machen sie sich auf, das Ferienhaus auf der anderen Seite der Insel zu erreichen. Während sie ihre erste gemeinsame Nacht dort verbringen, bricht auf der Insel ein bislang unbekannter Vulkan aus. Schwarze Dämpfe dringen aus dem Schlot hervor, diese werden vom Wind jedoch von den beiden weggetragen, allerdings direkt auf die einzige Ortschaft der Insel zu. Als sich die beiden aufmachen, die Stadt aufzusuchen, geraten sie in einen Alptraum. Durch die schwarzen Gase des Vulkans verwandeln sich alle Menschen geistig zurück in primitive, von Instinkten gesteuerte Wesen. Wie Zombies fallen sie über einander her und laben sich am Fleisch des jeweils anderen. Soo und Tyler schlagen und schießen sich einen Weg durch die blutrünstige Meute - als Tyler feststellt, dass auch seine Eltern betroffen sind, machen sich beide auf in Richtung Hafen, wo ein rettendes Schiff auf sie wartet. Jedoch stehen zwischen ihnen und dem Boot noch viele erwartungsfreudige Zombies...
Warren Ellis liefert hier eine klassische Zombie-Epidemie-Geschichte ab. Der einzige Unterschied zu bereits bekannten Storys ist die Tatsache, dass die Infizierten sich ihrer Rückverwandlung bewusst sind, sich jedoch nicht dagegen auflehnen können. Und so bitten viele der Zombies, an denen Soo und Tyler vorbei kommen, während ihres blutrünstigen Angriffes um ihren eigenen Tod, da sie entsetzt sind über ihre grausamen Taten. Ein moralischer Kern scheint in den apokalyptischen Wesen noch erhalten worden zu sein; das hintert Soo und Tyler aber nicht, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, den Untoten den Garaus zu machen. Max Fiumara spielt in Blackgas ziemlich heftig auf der Gore-Gitarre. Hier spritzen die Glieder und Köpfe in alle Richtungen, Blut ist in vielen Panels die vorherrrschende Grundfarbe...
Grundsätzlich eine nette Geschichte - keinesfalls für Kinder oder Jugendliche geeignet - jedoch etwas mager in der Story. Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht, was aber vielleicht in der Kürze der Seiten nicht so einfach war. Schließlich wollte Fiumara ja seine 5 kg Gedärm auch grafisch unterbringen. Der ersten "Staffel" Blackgas folgte einige Monate später eine zweite dreiteilige Miniserie.