Serie: Die Gilde, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In einer nicht näher bezeichneten mittelalterlichen Stadt studiert Astraban an der kaiserlichen Akademie der Alchemie. In der Stadt, mit Fluss und Hafen, leben allerdings keine Menschen, sondern Tiere, die sich wie Menschen geben. Auf dem Nachhauseweg von einer Zechtour sieht Astraban, wie ein junges Mädchen von Straßenräubern oder gar Schlimmeren arg bedrängt wird. Als anständiger Bürger greift er natürlich ein, dem Mädchen zu helfen. Mit seinen Alchemistenfähigkeiten gelingt es ihm auch, die Angreifer in die Flucht zu schlagen und das Mädchen wohlbehalten bei ihrem Vater abzuliefern.
Das ist der Auftakt einer fetzigen, abenteuerlichen Geschichte um einen jungen Mann. Wieder in seiner Studentenbude wacht er gerade noch rechtzeitig auf, um nicht selbst Opfer einer Meucheltat zu werden. Auf der Flucht stellt er fest, dass alle Anwesenden im Haus von diesen Meuchelmördern umgebracht wurden. Ohne es zu wollen, geriet Astraban in einen Machtkampf zweier rivalisierender Banden, die sich die Stadt zur Zeit noch teilen. Aber jeder will den Teil des Kuchens, den der andere besitzt. Für Astraban ist die Welt nun um einiges ärmer, denn man bringt seine Freunde und seine Familie um. Damit er nicht auch noch stirbt, muss er selbst sterben, ein gestelltes Spektakel.
Der Comic ist sehr schön gemacht, weil er mit einem wundervollen Hintergrund ausgestattet ist. Jedes Bild ist eine Komposition aus Inhalt und Farbe. Die Bilder bestechen durch ihre Einzelheiten, durch ihren lebendigen Malstil und einen nicht aufgesetzt wirkenden Text, sondern sind in sich stimmig. Astraban ist plötzlich auf sich allein gestellt, von Breazel manipuliert und zudem noch in dessen Tochter Lyndia verliebt. Fast jeder in der Stadt scheint plötzlich das Spiel der Spiele zu spielen, jene Art der Intrige und Manipulation, die einfach niemanden verschont. Nur Astraban, der Naivling, merkt nichts von alledem.
Ein Comic, der mich voll überzeugte. Warten wir die nächsten Alben ab.