Reihe: Stadt der Finsternis, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Stadt Atlanta der Zukunft ist eine Ruinenstadt, denn fast alle Wolkenkratzer sind unter dem Einfluss von Magie zusammengebrochen. Vollkommen unerwartet wurde die technisierte Welt überrannt und es ist vor allem die Wechselwirkung von Magie und Technik, die den Menschen das Leben schwer macht, denn wenn es zu einem Magie-Schub kommt, funktioniert keinerlei technische Gerätschaft. Doch die Magie ebbt wieder ab und dann ist die Welt wieder von der Technik beherrscht. Kate Daniels verdingt sich in dieser dualen Welt als paranormale Kopfgeldjägerin und ist Spezialistin fürs Grobe. Als ihr Ziehvater Greg ermordet wird, ist sie wild entschlossen, die Schuldigen zu finden. Auch Greg hatte beruflich mit den Monstern zu tun, die sich nun in Atlanta breit gemacht haben, und so sucht sie den Mörder unter Gestaltwandlern, Vampiren und anderen Kreaturen. Der Mörder jedoch hat nur ein Ziel: Kate Daniels.
Die Geschichte ist bei weitem nicht so einfach gestrickt, wie man es bei der Inhaltsbeschreibung vermuten möchte. Es handelt sich um eine wirklich gelungene Urban-Fantasy-Geschichte mit einer starken Protagonistin. Kate Daniels ist wirklich kompromisslos kaltschnäuzig, und damit wirkt die Figur ganz wie eine weibliche Form von Jim Butchers Harry Dresden. So kann sich der Leser auf spritzige und bissige Dialoge, gemixt mit typischen Elementen einer „Schnüffler“ Story - gemixt mit Fantasy, aber auch mit Horror Elementen -, gefasst machen.
Ilona Andrews ist ein Pseudonym des amerikanischen Ehepaars Ilona und Andrew Gordon. Beide verstehen ihr Handwerk recht gut und finden einen gelungenen Einstieg in ihre Geschichte, die auf insgesamt 7 Bände angelegt ist. Elegant werden Problemchen, wie z. B. die Beschreibung der Protagonistin, die die Geschichte in der ersten Person erzählt, gelöst. Oder auch die Erklärungen der Hintergründe der zukünftigen Welt, die nach und nach gegeben werden, ohne dass das Warum auch nur einmal angesprochen würde. Kate Daniels ist sicherlich eine interessante Figur und nach dem ersten Band sind viele Fragen zur Welt, aber auch zu Kates Vergangenheit offen geblieben, und das ist auf jeden Fall gut, denn so bleibt Stoff für die Folgebände.
Insgesamt ist also „Die Nacht der Magie“ ein gelungener Debut-Roman, der ebenso spannend wie unterhaltsam ist und vor einem interessanten Hintergrund spielt. Freunde der Harry-Dresden-Reihe werden diese Romane sicherlich ebenso mögen. Jeder, der gerne Fantasy liest, aber auch mal eine Geschichte jenseits des Mainstream von Vampir-Schnulzen und Elfen und Zwergen lesen möchte, sollte diesen Roman versuchen. Er könnte begeistert sein.
8 von 10 Punkten.
Die Nacht der Magie - die Rezension von Erik Schreiber