Serie: Shadowrun, Band 56 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wir schreiben das Jahr 2064. Die Schatten in den ADL sind länger geworden, die Konzerne größer und die Schattenläufer wurden älter. Vor zehn Jahren führten Lulatsch, Clown und Grizzly in Begleitung von Madame Trixi ihren letzten Coup durch. Seither lief bei ihnen nichts mehr. Vor allem aber deshalb, weil sie sich untereinander nicht sonderlich grün sind und weil die gute Trixi einen längeren Aufenthalt im Knast hinter sich bringen musste.
Jetzt geht es darum, den damals erworbenen Besitzstand zu sichern und in die eigenen Hände zu bringen. Dafür müssen sich aber alle zusammenfinden. Die Elfe, der Norm, die anderen Metas wie Orks und Trolle. Das Team kommt zwar zusammen, die alten Feindseligkeiten untereinander sind aber immer noch nicht beigelegt oder brechen erneut auf. Nur das gemeinsame Ziel lässt sie für die Dauer eines Zweckbündnisses eine Art Waffenstillstand halten. Diese Geschichte kann natürlich nicht gut ausgehen. Innerhalb der Gruppe gibt es eine Verräterin / einen Verräter, der alles für sich einheimsen will. Damit sind die anderen natürlich nicht einverstanden. Und als der Verrat offensichtlich ist, die Gruppe in höchsten Schwierigkeiten steckt, formt sich daraus ein neuer Plan und der Verräter wird verraten.
André Wiesler, der mir bisher nur als Autor der Reihe "Das schwarze Auge" bekannt geworden ist, legt hier seinen ersten Shadowrun-Roman vor. Da hier ein völlig anderes Umfeld vorliegt, kann man großzügig über kleinere Fehler hinwegsehen. Die Spannung ist es, die diesen Roman ausmacht. Als Fan von Cyberpunk und Shadowrun, als Leser wie auch Spieler, gefallen mir die Romane schon von vornherein. Andererseits steigen natürlich meine Ansprüche an die deutschen Autoren, wenn ich da an die Vorgaben der amerikanischen Autoren denke. André Wiesler schafft es auch, einen guten Roman abzuliefern. Es machte Spaß, diesen Krimi zu lesen. Das Buch ist für die Shadowrun-Spieler durchaus zu empfehlen, weil sich viele Ideen darin finden, die sich in ein Rollenspiel umsetzen lassen.
Altes Eisen - die Rezension von Frank Drehmel