Titel: Agent der Sterne Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Thomas Stein hat als Agent in Hollywood ordentlich Ellenbogen entwickelt, um sich gegenüber den Kollegen und der Konkurrenz zu behaupten. Sein Kundenstamm setzt sich aus neurotischen Sängerinnen und unbegabten Filmsternchen zusammen, doch tatsächlich gelingt es Thomas, Erfolge zu erzielen, und dann bittet ihn der Chef zu einer Unterredung. Am Ziel seiner Wünsche, erhält Thomas einen Job, der alle seine Planungen über den Haufen wirft: Er soll eine Image-Kampagne starten, um Außerirdischen ein positives Image zu geben. Doch das ist keine leichte Aufgabe, denn die Yherajk sind gallertartige Formwandler, die sich hauptsächlich über Gerüche verständigen, die alles andere als schmeichelhaft für die menschliche Nase sind. Als hätte Thomas nicht schon genug Probleme, will seine derzeit extrem populäre Klientin Michelle Beck eine große Charakterrolle (über den langen Leidensweg einer Jüdin im KZ) spielen, obwohl sie nur mit äußeren Reizen zu überzeugen versteht, und während der Agent versucht dieses Problem zu lösen, hängt sich ein Klatschreporter an seine Fersen und macht sich daran, seine Reputation zu zerstören.
Agent der Sterne ist zweierlei: eine Satire über das Filmbusiness in Hollywood und ein Science-Fiction-Roman, und beide Elemente bringt John Scalzi hervorragend zusammen. Die Geschichte ist voller absurder Wendungen und Überraschungen und der Autor beweist großes Talent dafür, seine Pointen optimal zu platzieren. Der Roman ist also ein Buch, das Laune macht und für kurzweilige Unterhaltung sorgt, ohne aber oberflächlich zu werden. Im Nachwort schreibt der Autor selbst, dass ihn dieses Buch immer wieder überrascht. Zunächst als Podcast noch in den 1990er Jahren veröffentlicht, erlebt das Buch überraschenderweise eine Hardcover-Ausgabe und später sogar mit großem Erfolg eine Taschenbuchveröffentlichung.
Verwundert hat dies offensichtlich aber nur John Scalzi selbst, denn der Roman zeigt viel Humor, und man weiß ja, wie unglaublich schwer es ist, wirklich humorvolle Science Fiction zu schreiben, aber hier passt einfach alles. Und ein Letztes noch: Wieder fühle ich mich stark an Robert A. Heinlein erinnert. Vor allem seine ironischen Verweise auf die Gesellschaft und die höchst amüsanten Reflexionen kenne ich auch von so manchen Romanen des Altmeisters. Ich weiß zwar nicht, wer John Scalzis Lieblingsautor ist, aber wenn man ihn fragen würde, ich glaube, ich wüsste schon, wie die Antwort lauten würde.
Ich habe lange überlegt, ob ich an dem Buch irgendwo Kritik üben müsste, aber mir viel nichts ein und da dachte ich mir, warum nicht:
10 von 10 Punkten.