Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Einleitung zur Geschichte dieses Comics ist schnell geschrieben: Zombies überfallen die Welt, Zivilisation bricht auseinander, die wenigen Überlebenden sind auf sich selbst gestellt.... Kennt man ja schon aus vielen Romanen und Comics. Coleman ist inmitten der verwüsteten und verlassenen Reste seiner Gesellschaft unterwegs nach Seattle, um seine Tochter Stacy zu finden. Inmitten des größten Chaos hat er noch einen kurzen Anruf auf sein Handy bekommen - bevor die Verbindung für immer abbrach. Nicht wissend, ob seine Tochter noch lebt, ist die Suche nach ihr das einzige, was Coleman davon abhält, mit diesem Leben Schluss zu machen. In den vergangenen Monaten hat sich seine Sichtweise zur Welt und seine moralischen und ethischen Grundsätze wesentlich geändert, er ist härter und egozentrischer geworden - eben ein Produkt seiner Erlebnisse.
Einzig und allein ein kleiner Junge holt ihn immer wieder aus den dunklen Abgründen seiner Seele, sein unbekümmertes Lachen und das Kind-sein erinnern ihn nicht nur an seine Tochter, sondern auch an die vergangene Zeit, als noch nicht Untote die Welt beherrschten. Eines Tages begegnen sie einer paramilitärischen Gruppe, angeführt von einem ehemaligen B-Movie-Schauspieler namens Serge Lapointe. Ironischerweise waren die erfolgreichsten Filme, in denen Lapointe in seiner Laufbahn spielten, Zombiestreifen...
Keinesfalls reicht die Geschichte von "Die göttliche Komödie" an das große Zombiecomic-Vorbild "The Walking Dead" heran. Weder sind die persönlichen noch die gesellschaftlichen Problematiken so thematisiert, das man sich länger als wenige Sekunden damit befassen müsste. Im Vordergrund steht die einfache und klare Handlung der Protagonisten, Hintergründe interessieren nicht so sehr. Soll man dies kritisieren? In George A. Romeros Filmen stand ebenfalls die Gesellschaftskritik nicht im Vordergrund, wenn sich eine versprengte Gruppe Jugendlicher beispielsweise in einem Supermarkt verschanzt und 60 Minuten verhindern will, das ein Biß eines Zombies sie in die ewigen Jagdgründe schickt. Das gefällige Artwork erreicht, das man sich der Geschichte gut hingeben und Colemans Erlebnissen folgen kann, ohne auf eine größere Auseinandersetzung mit der Moral Anspruch zu erheben. Natürlich - ähnliche Geschichten gibt es zuhauf, doch wer sich für Stories rund um Untote begeistern kann, wird auch Gefallen an dem ersten Teil der geplanten Trilogie finden. Schlussendlich sorgt das Artwork in Verbindung mit einigen Schockelementen in der Story zwar nicht zu Jubelrufen, aber unterhaltsam ist das für den Zombiefan auf alle Fälle.