Titel: A very... Zombie Christmas, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Zombies und Weihnachten vertragen sich ... eigentlich ganz gut. Zumindest für die hartgesottenen Comicfans unter uns. Gerade das Kontrastprogramm von blutgetränktem Gore zur klischeehaften Harmonie der Weihnachtsfeiertage macht diese Konstellation interessant. Mit dem vorliegenden Heft werden uns drei Kurzgeschichten präsentiert, die alle die beiden Themenblöcke aufeinander prallen lassen.
"Unholy Night" von Joseph Wright
Einer Legende nach experimentierten die Nazis am Ende des Krieges an Menschen mit dem Ziel, einen unverwundbaren Soldaten zu erschaffen. Die Geschichte handelt von einer versprengten Truppe amerikanischer GIs, die irgendwo in Belgien die Stellung halten soll und schlussendlich mit einer antrabenden Horde untoter Wehrmachtssoldaten konfrontiert wird.
Der Handlungshintergrund ist alles andere als neu - das Thema Nazis/SS und Okkultismus wurde schon zur Genüge ausdiskutiert (siehe beispielsweise die Comicreihe "Hellboy" oder die Hörspielreihe "Schwarze Sonne"). Breiten Raum bekommen aber die Ängste der Soldaten vor dem Eintreffen der Zombies, was das Ganze schon etwas mehr ins positive Licht rückt.
"The littelest Zombie meets Santa" von Fred Perry
Wenn man für einen Zombie etwas wie Sympathie empfinden kann, dann für den kleinen Untoten in diesem Comic, der sich über etliche Panel abmüht, irgendwie aus seinem Grab zu kommen. Jedoch als dieser kleine Unhold das Haus eines alleinerziehenden Vaters aufsucht, nehmen die schrecklichen Dinge ihren Lauf - und der Leser wird mit einem überraschenden Plot konfrontiert.
Hier paart man Niedlichkeit und Grausamkeit zu einem interessanten Mix.
"You better watch out" von David Hutchison
Eine klischeehafte Gauner-/Geistergeschichte, in der ein Bösewicht den Tatort zum Schaden seiner Kumpane verlässt und Jahre später durch ihre untote Hand dafür büßen muss. Das hat man schon zu oft gesehen.
Die Schwarzweiß-Zeichnungen in diesem Heft sind durchweg gut gelungen, die Autoren haben sich auch bei den Geschichten entsprechend etwas gedacht, sind jedoch teilweise auf die altbekannten Klischees dieses und verwandter Genres hereingefallen, so dass der Lesespaß vor allem bei der zweiten Story hervortritt, ansonsten etwas zurückstecken muss.