Reihe: ZeroKiller, Band 5 und 6 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Koffer, den Zero aus den Twin Towers bergen muss, tritt in den Hintergrund, denn der Kopfgeldjäger muss sich erst einmal seiner eigenen Vergangenheit stellen. Vor einigen Jahren, als er und sein Bruder Ajay noch Mitglied in der in den beiden Türmen residierenden Gang Disciples waren, kam es zum Streit um die Macht in der Gruppe zwischen ihnen und Deegan. Dieser setzte seinen Verbündeten Southpaw auf Ajay an und ermordete ihn. Daraufhin verließ Zero die Gang und versuchte sein Glück fortan als "freier" Kopfgeldjäger. Jetzt kommt es jedoch zum Showdown und Zero wendet sich gegen den Clanführer Deegan und seinen Kämpfer Southpaw. Kann er dieser Gewalt wiederstehen?
Stark ist inzwischen auch in den Twin Towers tätig und sucht Hinweise auf ihre verschollene Liebe Charlie. Es deutet sich an, dass ihr Partner als Sklave verkauft wurde ...
So geht also Arvid Nelsons Alternativwelt-Geschichte zu Ende: mit viel Gewalt und einem abrupten Happyend. Nun ja, irgendwie hat man mehr erwartet, zumal durch die Beilagen des Comics mehr Interesse geschürt wurde. In den hinteren Seiten eines jeden der sechs Titel fand man eine fiktive Zeitung, in der aus dem ZeroKiller-Universum berichtet wurde, und auch ein Blatt, auf dem die verschiedenen Hintergründe nochmals genauer betrachtet und vertieft wurden. Besonders witzig: Bekannte Namen aus der realen Führungselite der USA bekommen hier auch ihre Rollen, jedoch in einem völlig anderem Kontext, als man es vielleicht erwarten mag.
Während Grafik und Colorierung mich immer noch erfreuen, finde ich vor allem den Abschluss der Geschichte etwas übereilt und konzeptlos. Vielleicht waren noch mehr Ausgaben der Serie geplant und DH hat das Ganze gekippt - man weiß es nicht. Nelson hat sich zumindest auch in der letzten Ausgabe der Reihe viele Handlungspunkte offen gelassen, um an sie eine mögliche Fortsetzung anknüpfen zu können. Zu hoffen wäre es.