Reihe: Die dunklen Wächter, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Brittany Reed kann es kaum erwarten, ihren siebzehnten Geburtstag zu feiern. Dieser Tag ist für das junge Mädchen etwas ganz Besonderes, denn er bedeutet, sie wird sich bei Vollmond zum ersten Mal in ihrem Leben in einen Werwolf verwandeln. Sie verliert dann die Mond-Jungfräulichkeit, wie sie es nennt, und wird ein vollwertiges Mitglied der Dunklen Wächter. Drei Tage nach ihrem Geburtstag, so erzählt sie, sitzt sie im kanadischen Nationalpark und wartet auf ihre Wandlung. Weil sie kein Junge erwählte, wies ihr der Ältestenrat einen Jungen zu, den sie aber ablehnt. Sie liebt nur Connor McCandless, von ganzem Herzen, mit Schmerzen ... als dieser jedoch ein anderes Mädchen erwählt, rennt sie in den Wald, um die erste Wandlung allein, ohne männliche Hilfe zu erwarten. Doch der Schrei, der sich aus ihrer Kehle löst, ist nicht das Geheul eines Wolfes, sondern der Schrei eines Mädchens, das ihre Gestalt nicht wandeln kann. Sie ist nicht wie die Eltern eine Gestaltwandlerin, sie ist ein Monster, nur ein normaler Mensch.
Eine Gefahr nähert sich dem Clan der Werwölfe in Wolford. Einer der Wölfe hat betrunken das Geheimnis um die Existenz ihres Clans verraten. Der Mensch ist jedoch niemand anders als Mason Keane. Sein Vater ist der Besitzer der Firma Bio-Chrome. Der reiche Unternehmer ist seit jeher von der Idee besessen ein Gestaltwandler, ein Geschöpf der Wälder, zu werden. Mit der Information seines Sohnes sieht er die Möglichkeit, einen Werwolf zu fangen und zu untersuchen.
Rachel Hawthorne erzählt die Geschichte um ihre Gestaltwandler weiter und in diesem Band den Liebeskummer, den ein junges Mädchen haben kann, wenn sie sieht, wie der Junge, den sie liebt, eine andere erwählt. Damit ist auch sehr schnell klar, an wen sich dieses Buch wendet: Mädchen ab dem pubertären Alter bis hin zu jungen Frauen, deren große Liebe gerade zerbricht. Die amerikanische Autorin verbindet archaische Werwolfgeschichten mit der Modernität unserer Zeit. Sie verliert dabei die Handlungsträger nicht aus den Augen, die sie sehr gekonnt beschreibt. Da ich die ersten Bände nicht kenne, fand ich den Faden der Handlung nur in dieser Geschichte. Einen übergeordneten Handlungsstrang kann ich nur in Masons Vater erkennen, aber nicht direkt festmachen. Ein erfrischend anderer Roman, wenn man die Vampir-Romane kennt, aber im gleichen Stil gehalten. Sehr gefühlsbetont.
Zarter Mond - die Rezension von Jürgen Eglseer