Titel: Xmas Tale (The Horror Anthologie 5) |
Regisseur Paco Plaza erlangte Bekanntheit durch seinen Werwolffilm „Romasanta“, der auf einer wahren Begebenheit aus dem 18. Jahrhundert basierte. Mit „Xmas Tale“ legt Plaza eine Hommage an die italienischen und spanischen Horrorfilme der 80er Jahre vor. Dies betrifft die trashige Handlung genau so wie die Farbgebung, die derjenigen der damals als Schmuddelfilme verschrienen Streifen gleicht.
Die Handlung ist wie folgt: Fünf Kinder entdecken in einem Erdloch im Wald eine als Weihnachtsmann verkleidete Frau. Als sie erfahren, dass sie eine Diebin ist, die vor kurzem eine große Beute gemacht hat, versuchen sie herauszufinden, wo sie das gestohlene Geld versteckt hat. Als die Frau scheinbar stirbt, vollziehen die Kinder an ihr ein Wiedererweckungsritual, das sie aus einem Horrorfilm kennen. Tatsächlich erwacht die Frau zu neuem Leben. Für die Kinder aber beginnt nun ein wahrer Alptraum.
Zwar sind die Handlung und damit auch die Pointe vorhersehbar, doch macht dies den Film keineswegs langweilig. Plaza gelingt ein Film, der mit viel schwarzem Humor und so manchem makabren Einfall die Diskussion über die Schädlichkeit von Horrorfilmen bei Kindern und Jugendlichen durch den Kakao zieht. Und genau darin liegt der Reiz dieses Films. Ähnlich wie später „Jack Brooks - Monsterslayer“ die Annahmen der Kritiker aufs Korn nimmt, zeigt Plaza Kinder, deren Phantasie stark durch den Konsum von Horrorfilmen beeinflusst ist. In ihrer Freizeit spielen sie manche Szenen nach, wobei sie die meisten Dialoge auswendig können. Ein Horrorfilm hat es ihnen dabei besonders angetan. Darin wird detailliert ein Zombieritual dargestellt. Dieses probieren die Kinder sogleich an der Diebin aus. Dabei stellt sich natürlich die ganze Zeit über die Frage: wer ist nun eigentlich unmoralisch? Die Diebin, die Kinder oder die Horrorfilme? Der Witz erhöht sich dadurch, da die Kinder nicht älter als zehn sind.
„Xmas Tale“ ist der fünfte Teil einer Anthologie spanischer Horrorfilme, die vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde. Der erwartete Erfolg allerdings blieb aus. Dies lag an den zum großen Teil schwachen Drehbüchern. Einzig und allein „Xmas Tale“ darf hier als ein kleines, aber gelungenes Machwerk betrachtet werden.