Zyklus: Xenogenesis-Trilogie Band 3/3 (Sammelband "Die Genhändler") Besprechung / Rezension von RealS Der erste Ooloi mit menschlichem Genanteil entsteht. Wie wird sich diese Kombination auf sein Verhalten auswirken... |
Die Oankali fürchten sich vor dem, was ein Oankali mit teilweise menschlichen Genen mit den manipulativen Fähigkeiten eines Ooloi verursachen kann. Die Ereignisse geben ihnen recht: Jodahs kann seine Fähigkeit zur Genmanipulation nicht kontrollieren und so gerät jeder, der ihn berührt, in Gefahr, krank bzw. entstellt zu werden. Deshalb beschließt die Familie von Jodahs, das gemeinsame Lager zu verlassen und in die Wildnis zu gehen, bis Jodahs seine Fähigkeiten bändigen kann.
Auf einer seiner Wanderungen entdeckt Jodahs dabei das erste Mal die unglaublich starke sexuelle Anziehungskraft, die Menschen auf ihn haben. Als er daraufhin noch zwei besonders außergewöhnliche Menschen trifft, versucht er alles, um sie als seine Partner zu gewinnen und auch ihre anderen Gefährten zu überzeugen, sich mit den Oankali zu verbinden.
Bewertung: Dieser Roman beschließt die "Genhändler"-Trilogie. Ohne dass noch einmal nennenswerter Widerstand aufbricht, gelingt es den Oankali die letzten Menschen zu unterwerfen. Ich empfand Imago als noch ereignisloser als die beiden Vorgänger. Die Ereignisse um den ersten Mensch-Oankali-Ooloi Jodahs verlaufen zu linear und ohne größere Zwischenfälle gelingt es ihm, seine Ooloi-Fähigkeiten zu bändigen, da am Anfang immer einer "Aufpasser" dabei ist, der alle Fehler schnell korrigieren kann. Hier hätte man mehr draus machen können.
Fazit: Imago bietet keine wirklich neuen Ideen im Verhältnis zu seinen Vorgängern bzw. setzt die vorhandenen nicht ausreichend spannend um.
Gesamtfazit der Trilogie:
Der ganzen Trilogie liegt die an sich gute Idee der Genmanipulation durch quasi bloße Willenskraft und deren Auswirkungen auf die Entwicklung einer Rasse zugrunde. Auch der erste Kontakt mit einer Alienrasse nach einer globalen Katastrophe bringt interessante Momente, v. a. was die Position der Menschen anbelangt, die ihr ganzes Überleben den Fremden zu verdanken haben. Leider wird vor allem letzteres nicht gut genug umgesetzt: es wäre interessant gewesen, zu erfahren, wie sich Menschen verhalten, wenn sie ihre Gene und vielleicht ihre Rassenidentität gegen das Überleben ihres Heimatplaneten tauschen. Oder wie sich Menschen auflehnen gegen jemand, der ihre Gene "stehlen" will (Eigentum der Menschheit an ihren Genen?). Stattdessen sind die Oankali weder Handelspartner noch Räuber, gegen die man sich verteidigen kann, sondern ein Volk, das die Menschen als nützliche Haustiere behandelt. Leider haben diese den Oankali nichts entgegenzusetzen, aber auch überhaupt nichts. Sobald dieses klar ist, und die Fähigkeiten der Oankali vollständig geschildert wurden, verfliegt die Spannung schnell und die Autorin trägt nichts dazu bei, neue Spannung aufzubauen. Stattdessen singt sie ein Loblied auf die Oankali, deren Leben allerdings auch nur vor sich dahinplätschert und deren größtes Vergnügen in dem Erforschen der Gene von Flora und Fauna besteht.
Irgendwie scheint, als habe am Anfang des Schreibens die Idee von den Oankali und der Wunsch gestanden, eine Trilogie zu schreiben. Leider kamen dann nicht genug Ideen nach, um diese Trilogie auch zu füllen.
RealS
Eine Übersicht des Zyklus gibt es auf der Autorenseite.
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