Serie / Zyklus: Das Rad der Zeit, 6. Band Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Rand al’Thor ist nun fast überall als Reinkarnation von Lews Therin Telamon und damit als der wiedergeborene Drache anerkannt. Es ist sein Zeichen, dass er Veränderung bringt. Nach dem Bruch des Weißen Turms von Tar Varlon in zwei Aes-Sedai-Fraktionen geht Rand nun einen Schritt weiter: Er trifft auf Mazrim Taim, einen magiebegabten Mann, der trotz der Verunreinigung von Saidin, der männlichen Magiequelle, sein ganzes Leben Magie gewirkt hat, ohne den Verstand zu verlieren, und beauftragt ihn, eine Schule für magiebegabte Männer zu gründen. Währenddessen sammeln sich in Salidar die Aes Sadai, die sich gegen die neue Amyrlin Elaida stellen - unter ihnen Elayne Trakand und Nynaeve al’Meara. Beide Aes-Sedai-Fraktionen versuchen Rand unter Kontrolle zu bringen, auch wenn Elaide noch nicht sicher ist, ob er nur unterworfen oder auch getötet werden soll. Und während Mazrim Taim mit seiner Schule mehr und mehr Männer trainiert und so mit dem sogenannten Black Tower einen Gegenpol zu den Aes Sedai bildet, werden finstere Pläne ausgeführt, die Rand überwältigen sollen.
Nach dem sehr schwachen Vorgängerband nimmt die Geschichte nun wieder an Fahrt auf. Der Schwerpunkt dieses - mit 1000 Seiten umfangreichsten - Romans der Reihe ist die Magie und die beiden Seiten der Quelle, Saidin und Saidar. Saidar wurde vom dunklen Lord vergiftet und Männer, die Magie wirken, sind stets in Gefahr, den Verstand zu verlieren. Saidar ist jedoch rein und die Frauen können frei zaubern, wenngleich Aes Sedai sich viele Einschränkungen auferlegen. Für mich war das immer eines der besten Elemente der Reihe.
In diesem Band geht es aber auch um die Wiederentdeckung alter Magie. Elayne und Nynaeve konnten eine der Verlorenen, Moghedien, gefangen nehmen und gelangen so an längst vergessenes Wissen. Auch Rand und Mazrim Taim entdecken neue Zauber aus alten Zeiten, was Rands Möglichkeiten deutlich verbessert. Dieser Aspekt macht das Buch interessant und täuscht ein wenig darüber hinweg, dass die Handlung wieder sehr langsam voranschreitet. Wie üblich überschlagen sich die Ereignisse zum Ende hin und wie üblich fragt sich der Leser, warum es Robert Jordan nicht gelang, die Höhepunkte etwas mehr zu verteilen.
6 von 10 Punkten.
Das Rad der Zeit - Gesamtrezension
Das Rad der Zeit - Zyklus-Übersicht