Reihe: WondLa, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Vor kurzem habe ich bereits einen Blick auf die gut gestaltete Leseprobe geworfen. Nun ist das dazugehörige Buch erschienen und es hält die Qualität, die die Leseprobe versprach. Dick, mit vielen Bildern, lesefreundliche große Schrift, so dass auch junge Leser das Buch gut lesen können. Die Suche nach WondLa ist ein wundervolles Buch für Jugendliche und Junggebliebene im Alter von zehn bis hundert Jahren.
Die elfjährige Eva Neun wächst auf dem Planeten Orbana auf. Ihr Heim ist ein künstliches, unterirdisches Refugium. Betreut wird sie in diesem Rückzugsgebiet von Muddr, einem Roboter mit weiblichen Zügen, der, wie der Name es schon andeutet, die Mutterrolle übernimmt. Gleichzeitig fungiert der Roboter auch als Lehrers und alles Mögliche. Nur eines kann Muddr nicht erfüllen, einen Ausflug in die Oberwelt und die freie Natur. Dabei wünscht sich Eva nichts mehr, als endlich die Außenwelt und andere Menschen kennen zu lernen. Ein weiteres Ziel ist es, herauszufinden, was der Begriff WondLa bedeutet. Die Aneinanderreihung von Wörtern fand sie auf einem Foto, das ein Mädchen zeigt, einen Mann und einen Roboter. Um zu erfahren, was es damit auf sich hat, müsste sie an die Oberfläche. Aber Muddr ist strikt dagegen. Diese Einstellung ändert sich zwangsläufig, als ein Eindringling ihr Zuhause zerstört. Gemeinsam fliehen Muddr und Eva in eine Welt, die auf den Lehrfilmen, die sich Eva ansehen musste, gar nicht besteht. Die neue Welt ist bevölkert von wandelnden Bäumen und wilden Wesen. Hier muss sich Eva nun durchschlagen, auf der Suche nach anderen Menschen. Das Draußen ist viel gefährlicher als gedacht, aber auch voller atemberaubender Wunder. Weder das Mädchen noch der Roboter können die Bewohner der Welt irgendeiner Datenbank zuordnen oder identifizieren. Eva trifft auf nette und weniger nette Wesen und begibt sich in Begleitung ihrer neuen Freunde auf eine abenteuerliche Reise. Schließlich trifft sie auf eine große, verfallene Ruinenstadt und eine ebenso verfallene Bibliothek. Die Bibliothek bietet zumindest ein paar Antworten auf die Fragen, die sich Eva stellte.
Das Buch ist wunderbar ausgearbeitet. Kurze Kapitel, viele Bilder, mit zusätzlichem Material, das im Internet zu weiterem Vergnügen auf www.wondla.de führt. Eine sympathische Heldin, die sich zudem so verhält, wie man es von einem elfjährigen Mädchen erwartet, das vorher noch nie einen lebenden Menschen gesehen hat. Tony DiTerlizzis gelungene Zeichnungen machen sehr viel Spaß und helfen, sich die Welt und ihre außergewöhnlichen Bewohner noch besser vorzustellen.
Gleichzeitig wendet sich das Buch an die Jugendlichen, um Fragen zu klären. Die wichtigste Frage lautet selbst in der heutigen Zeit immer noch: „Wer bin ich?“ Gleich darauf gefolgt von „Was will ich?“ und „Wohin gehöre ich?“.
Mit der Zeit werden sicherlich die Fragen geklärt werden. Zum einen für die Leser, zum anderen für Eva selbst. Da das Buch als Trilogie angelegt ist, muss man wahrscheinlich noch zwei Jahre warten, bis alles geklärt ist.