Titel: Wing Commander Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Rezension von Jürgen Eglseer
Nach dem großem Erfolg der Computerspiel-Reihe "Wing Commander", deren Geschichte bzw. die um das Spiel eingebauten Videosequenzen schon Kinofilm-Qualitäten hatten, war der Weg auf die Leinwände eigentlich nur konsequent. Und so schuf Chris Roberts eine Story um einen jungen, ehrgeizigen und draufgängerischen Offizier namens Blair, baut noch ein, zwei Rassenkonflikte (Menschen und ihre mutierten Abkömmlinge, die Pilger) ein und stellt das ganze in eine Bedrohungskonstellation.
Die außerirdischen Katzenwesen, die Kilrathi, greifen die Erde an und das einzige Schiff in Reichweite, um die Heimatflotte zu warnen, ist unter Beschuss. Nur mit Blairs Hilfe kann es gelingen, den Warnruf rechtzeitig auszusenden.
Die Story ist schal, die Bauten billig und die Raumschiffe gab es ebenso offenbar nur im Sonderangebot. Stars wie Jürgen Prochnow spielen nur ihre eingeübten Klischees (Bösewichte) und das Ende des Filmes ist vorauszusehen, ohne das man in irgendeinerweise hellseherische Fähigkeiten haben muss. Man hätte sich doch weiter auf das Spiel-Genre beschränken sollen.
Rezension von Andrea Didier
Nun gut; wo fange ich an?
Also-ich versuche es mal so, ich bin ein großer SF-Fan und verschlinge (fast) jedes Buch zu diesem Thema und stürze mich immer begierig auf neue Filme, die herauskommen; was natürlich auch in meinem Bekanntenkreis bekannt ist. Neulich abends kam dann ein Freund vorbei und sagte, er hätte da einen klasse Film ("super Optik - berauschende Umsetzung..."), den müsste ich mir unbedingt anschauen und drückte mir im Anschluss die DVD Wing Commander in die Hand.
Ah, sagte ich zu ihm, da gab es doch mal ein recht bekanntes Spiel mit gleichen Titel, oder?
Ja, ja, antwortete er mir ganz begeistert, genau, das ist der Film dazu, erzählte noch ca. eine halbe Stunde völlig aufgelöst über die fantastische Qualität des Films und trabte dann irgendwann mit glühenden Äuglein von dannen.
Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, schaute ich mir die DVD mal genauer an. Naja, das Cover versprach schon recht wenig. Die obligatorischen Köpfe der Protagonisten und der sternenübersäte Weltraum im Hintergrund mit reißerischem Wing Commander-Schriftzug über allem, ich glaube mich zu erinnern, in nettem recht ansprechenden Giftgrün...ich drehte das Cover herum, weil ich vorher immer gerne mal hinten auf die Zusammenfassung spitzle - was soll ich Euch sagen? Dürftig ist glaube ich der richtige Ausdruck.
Seufz, das konnte ja heiter werden. Mit einem Funken Hoffnung schob ich den Silberling in den Player ein und machte es mir erst mal gemütlich.
Gleich nach dem Anlaufen musste ich mich natürlich sofort auf die Suche nach den Features machen, die für mich einen beachtenswerten Punkt auf der DVD darstellen, den ansonsten könnte man ja fast gleich wieder Video schauen, oder? *grins*
Aber was sehen meine betrübten Äuglein? So gut wie nichts. "ARGH" (ARGAGEDDON sozusagen;) Ja, was ist den das? Ein paar einfache Bilder der Schauspieler mit wenig Infos und eine Funktion um zu den einzelnen Sequenzen zu springen, ein relativ dürftig animierte Schaltfläche in einer Art "Silber-Style", soll wohl das "Space-Gefühl" simulieren, lol. Oben flimmert ein Schriftzug hin und her - der aussieht, als würde ich bald per Boardcomputer meinen neusten Einsatzbefehl erhalten. Unter Fluchen wende ich mich von den "fantastischen" Features ab und führe mir den Film zu Gemüte.
Die Handlung möchte ich euch jetzt nicht so ausführlich beschreiben, das haben meine "Vorredner" ja schon ausführlich getan. Auf jeden Fall geht es um böse Außerirdische die ein technisches Zubehör stehlen um damit zur Erde gelangen zu können (so eine Art Maschine zum "Hypersprung-berechnen" oder wie auch immer..) Und die "Wing Commander", eine Staffel fescher junger Männer und Frauen in häßlichen Uniformen sollen "uns" vor den schlecht animierten "Billig-E.T.'s" retten... das Beste an diesen fremden Wesen waren eindeutig die Schriftzeichen, die sie benutzen, die sahen wirklich interessant aus! Echt wahr! Was gab es da noch? Moment, ich muß mal überlegen...ach, ja eine 08/15 Love/Sexstory zwischen zwei Crewmitgliedern, ein diskriminierter halber "Siedler" (so heißen die für ihre intuitiven Raumfahrtkünste bekannten Leutchen,von denen es nur noch wenige gibt und die aus Prinzip ein großes silbernes Kreuz, das sie sich um den Hals hängen, mitzuführen scheinen), eine "Wir-sind-ein-Bombenteam-Mentalität" innerhalb der Staffel... Außerdem erinnerten mich einige Szenen eindeutig an den zweiten Teil der Alien-Saga - z. B. wenn die Schwadronmitglieder in der Messe sitzen und plaudern - da kommen starke Erinnerungen an die Marines aus Aliens auf - inklusive Vasquez, die etwas männliche Lady mit dem roten Stirnband.
Also, das beste an diesem Film ist eindeutig der Darsteller Jürgen Prochnow und der Gesteinsbrocken rechts neben dem Schiff, lach.
Ich empfinde diesen Film als recht oberflächlich und lieblos gemacht; hierfür entschädigen auch nicht die zwei Teenie-Helden (F. Prinz irgendwas und Co.), die da mitspielen.
Ich denke, da wurde sehr wenig Mühe in den Film investiert - von der DVD mal ganz zu schweigen.
Man kann ihn sich schon einmal anschauen und ganz nett unterhalten werden, aber er bewegt nicht im geringsten - gebt mir ein paar Wochen und ich habe schon wieder vergessen, um was es da eigentlich ging.
Für absolute Fans des Spiels und Leute, die Weltraumgefechte lieben, ist er wahrscheinlich ganz gut - aber für alle, die von einem SF-Film etwas mehr Anspruch und dafür etwas weniger Pathos erwarten ist er definitiv nicht empfehlenswert!