Serie / Zyklus: Wild Cards 1 Besprechung / Rezension von Oliver Faulhaber |
Diese Shared Worlds-Reihe ist als Experiment einer Reihe von Rollenspielern zu sehen, die versucht haben, die von ihnen gespielten Charaktere und die Welt, in der sie spielen, in Romanform umzusetzen. Damit nicht genug, denn bei den Rollenspielern handelte es sich ausnahmslos (wenn denn die verbreitete Entstehungsgeschichte stimmt) um SF-Autoren, dabei so bekannte Namen wie Vic Milán, Roger Zelazny oder auch Walter Jon Williams. Gemeinsam wurde ein Hintergrund erdacht, der das Rollenspieluniversum der "Superheroes" in ein wissenschaftliches Weltbild rückt, und zugleich eine Alternativgeschichte der Erde entwickelt, die historische Ereignisse mit den fiktionalen Charakteren verbindet. Zusammen mit der Tatsache, daß jeder mitbestimmen konnte, wie "sein" Charakter in den Geschichten der anderen Autoren auftritt, gewährleistete dies, daß trotz der Autorenvielfalt alles einen einheitlichen Eindruck macht. Die Autoren schreiben einzelne Geschichten, die jeweils Teilaspekte der Handlung erzählen, meistens aus der Sicht eines Charakters, so daß sich schließlich alles zu einem Ganzen zusammenfügt.
In diesem ersten Band (wieder einmal werden die amerikanischen Bände für den deutschen Markt in zwei Hälften getrennt verkauft, so daß die erste Trilogie hierzulande sechs Bände umfaßt) schildern Howard Waldrop, Roger Zelazny, Walter Jon Williams sowie Melinda M. Snodgrass die Geschehnisse nach dem ersten Auftreten des Wild Cards-Viruses im Jahre 1946. Die Geschichte ist schnell erzählt: Außerirdische wollen ein neu entwickeltes Virus, das Superkräfte wecken kann, erproben und nutzen daher die Menschheit, die zufällig genetisch mit den "Takisiern" nahezu identisch ist, als Versuchskaninchen. Einem Takisier geht das Ganze zu weit, er versucht das losgeschickte Raumschiff aufzuhalten, scheitert jedoch und muß auf der Erde notlanden. Das Virus wird direkt über New York freigesetzt und beginnt sein zerstörerisches Werk: es verändert die DNS jedes Infizierten und läßt diesen mutieren. Doch reagiert jedes Individuum anders, die Veränderung kann entweder zum Positiven oder aber zum Negativen hin sein. Da das Ganze einer Art Glücksspiel gleicht, bürgert sich für die Krankheit ein Spielkarten-Jargon ein, so daß der Virus bald "Wild Cards" getauft wird. Schnell stellt sich in der nicht-infizierten Bevölkerung aufgrund ihres teilweise monströsen Aussehens ein Haß gegen die "Joker", wie die verunstalteten Mutanten auch genannt werden, ein. Doch rund ein Zehntel der überlebenden Mutanten sind "Asse", Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, die in der Lage sind beispielsweise zu fliegen, Panzer hochzuheben oder auch Geschosse abprallen zu lassen. Sie lassen sich äußerlich kaum von normalen Menschen unterscheiden und erleben eine viel subtilere Verfolgung. Die Regierung versucht sie unter ihre Kontrolle zu bekommen oder, falls das nicht möglich ist, ihren Ruf in der Öffentlichkeit zu zerstören.
Urteil: Der Auftaktband verspricht eine abwechslungsreiche Unterhaltungsreihe, ragt aber nur aufgrund seines interessanten Konzepts aus der Masse heraus. Wird abzuwarten sein, wie sich die Reihe weiter entwickelt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
In diesem ersten Band (wieder einmal werden die amerikanischen Bände für den deutschen Markt in zwei Hälften getrennt verkauft, so daß die erste Trilogie hierzulande sechs Bände umfaßt) schildern Howard Waldrop, Roger Zelazny, Walter Jon Williams sowie Melinda M. Snodgrass die Geschehnisse nach dem ersten Auftreten des Wild Cards-Viruses im Jahre 1946. Die Geschichte ist schnell erzählt: Außerirdische wollen ein neu entwickeltes Virus, das Superkräfte wecken kann, erproben und nutzen daher die Menschheit, die zufällig genetisch mit den "Takisiern" nahezu identisch ist, als Versuchskaninchen. Einem Takisier geht das Ganze zu weit, er versucht das losgeschickte Raumschiff aufzuhalten, scheitert jedoch und muß auf der Erde notlanden. Das Virus wird direkt über New York freigesetzt und beginnt sein zerstörerisches Werk: es verändert die DNS jedes Infizierten und läßt diesen mutieren. Doch reagiert jedes Individuum anders, die Veränderung kann entweder zum Positiven oder aber zum Negativen hin sein. Da das Ganze einer Art Glücksspiel gleicht, bürgert sich für die Krankheit ein Spielkarten-Jargon ein, so daß der Virus bald "Wild Cards" getauft wird. Schnell stellt sich in der nicht-infizierten Bevölkerung aufgrund ihres teilweise monströsen Aussehens ein Haß gegen die "Joker", wie die verunstalteten Mutanten auch genannt werden, ein. Doch rund ein Zehntel der überlebenden Mutanten sind "Asse", Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, die in der Lage sind beispielsweise zu fliegen, Panzer hochzuheben oder auch Geschosse abprallen zu lassen. Sie lassen sich äußerlich kaum von normalen Menschen unterscheiden und erleben eine viel subtilere Verfolgung. Die Regierung versucht sie unter ihre Kontrolle zu bekommen oder, falls das nicht möglich ist, ihren Ruf in der Öffentlichkeit zu zerstören.
Urteil: Der Auftaktband verspricht eine abwechslungsreiche Unterhaltungsreihe, ragt aber nur aufgrund seines interessanten Konzepts aus der Masse heraus. Wird abzuwarten sein, wie sich die Reihe weiter entwickelt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten