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Titel: Die Stadt der verkauften Träume Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
David Whitley entführt uns in seiner Erzählung in die Stadt Agora, genauer in das Elendsviertel der Stadt. Hier wächst der fast zwölfjährige Mark auf. Das Leben ist hart zu ihm und das Schicksal greift noch einmal strafend ein: Seine Mutter und seine Geschwister sterben an einer Seuche, die nur die Armen der Stadt trifft. Der Arzt Doktor Theophilus verspricht, den Buben gut zu behandeln und ihn mit einem neuen Medikament zu behandeln. Daher verkauft Marks Vater ihn an den Arzt. Mark denkt jedoch, er sei tot und der Tod habe ihn mitgenommen. Dabei ist der Maskenträger nur der Doktor. Auf diese Weise kommt Mark in den reichen Haushalt des alten Grafen Stelli. Der Graf lebt im größten Turm der Stadt. Dort gibt er sich als Astrologe und Astronom der Erforschung des Himmelsgewölbes und der Sternenbeobachtung hin. Der alte Graf stellt sich als der Großvater von Doktor Theophilus heraus. Graf Stelli ist mit den Forschungen seines Enkels gar nicht einverstanden, und als er herausfindet, dass sein Enkel den kranken Mark ins Haus gebracht hat, setzt er den Arzt vor die Tür.
Im Haushalt ist zudem Lilly tätig. Lilly stammt aus einem Armenhaus, in dem Waisenkinder aufgezogen und als billige Arbeitskräfte verliehen oder verkauft wurden. Sie erklärt ihm alles, bringt ihm sogar Lesen und Schreiben bei. Lilly folgte dem Doktor, als dieser das Haus verlassen musste, während Mark zurückblieb. Er gerät dabei bald in eine Intrige, wie sie in der Stadt Agora überall und jederzeit gespielt wird. Die Reichen leben in Saus und Braus, die Armen haben oft nichts zu essen. Daher verkaufen sie alles, was sie entbehren können. Sogar ihre Träume und Gefühle. Selbst Lilly ist bereit, einen Teil ihrer Gefühle zu opfern, doch der Doktor hält sie davon ab. Zudem ist es in Agora Sitte, für jeden Dienst einen Gegendienst zu erhalten, für jede Leistung eine Gegenleistung.
Doch Lilly ist bereit, diesen immerwährenden Kreislauf zu durchbrechen. Sie ist dabei, mit Theophilus ein Armenhaus aufzubauen, das nicht nach dem System der Stadt funktioniert. Natürlich eckt Lilly an und die honoren Kreise sehen ihr Treiben nur ungern: Sie bringt das System in Gefahr.
„Die Stadt der verkauften Träume“ ist ein locker erzählter Fantasyroman. Vor allem das Mädchen Lilly ist sehr sympathisch geschildert, während Mark im Lauf der Handlung sich so ändert, dass er sogar vergisst, woher er kommt. Der neu gewonnene Reichtum steigt ihm zu Kopf. Trotz der voraussehbaren Handlung und einem erwarteten Schluss ein gut lesbarer Roman.