Serie: Dresden Files, Band 9 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Harry Dresden folgt einer eigenartigen Spur: Mehrere magiebegabte Frauen sind verschwunden, doch da diese über nur sehr wenig Kraft verfügten, hatte man nie vermutet, dass ein Serientäter dahinter stecken könnte. Tatsächlich bringen die Ermittlungen zu Tage, dass eine ganze Reihe Frauen vermisst wurde, und sein Freund Ramirez, Oberster Wächter Nordamerikas, berichtete von ähnlichen Vorfällen in mindestens zwei weiteren großen Städten. Noch seltsamer ist, dass die Gesellschaft der Magiebegabten Chicagos Harry Dresden selbst für den Schuldigen hält. Immerhin ist er seit einem Jahr ein Wächter und er weiß aus eigener Erfahrung, zu welchen Taten der weiße Rat fähig ist. Er kann den Täter ertappen und eine gewisse Ähnlichkeit - sehr groß und grauer Mantel - ist nicht von der Hand zu weisen. Doch dann weißt die Spur in eine ganz andere Richtung: Sein Halbbruder Thomas wurde an einem Tatort gefilmt. Harry hat nun einen weiteren Grund, den Fall zu lösen: Er muss die Unschuld seines Bruder beweisen, auch wenn das bedeutet, dass er sich wieder mit den weißen Vampiren auseinandersetzen muss.
Um es vorwegzunehmen: Autor Jim Butcher hat das hohe Niveau des Vorgängerromans gehalten und präsentiert eine unterhaltsame und durchaus komplexe Geschichte. Viele Ereignisse und viele Personen aus den vorangegangenen acht Romanen spielen eine Rolle, und dies lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auftreten. Besonders bemerkenswert ist das Auftreten der Figur seines Schützlings Molly, die er im letzten Roman vor einem Todesurteil bewahrt hatte, da sie mit Magie Menschen gefährdet hatte. Nun ist sie seine Schülerin und Harry Dresden muss sich erst mit der Rolle des Meisters zurechtfinden. Doch auch das erneute Auftauchen der weißen Vampire und der gemeinsame Kampf am Ende des Buchs zusammen mit Ramirez gegen den weißen Hof sind ein echtes Highlight der Serie. Man konnte während der Reihe richtig beobachten, wie sich Jim Butcher als Autor entwickelte und nun ein Niveau erreicht hat, das einen nach dem nächsten Roman der Reihe fiebern lässt.
Fazit: White Night ist eine hervorragende Unterhaltung für Genreliebhaber und bietet sehr spannende Lesestunden.
9 von 10 Punkten