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Titel: Silberlicht Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Helen ist eine wunderschöne Frau, doch niemand wird sie bewundern. Als körperloser Geist ist es ihr nicht vergönnt, in den Himmel zu gelangen. Vielmehr bleibt sie auf der Erde gefangen. Sie hat sich mit ihrem Dasein als körperloser Geist abgefunden und arbeitet als Muse für Schriftsteller. Sie flüstert den Autoren die richtigen Worte zu und formt erfolgreiche Menschen. Umso überraschter ist sie, als sie ein junger Mann direkt ansieht und anlächelt. Helen lernt auf diese Weise eine weitere Lichtgestalt kennen. James ist es, der in dem Körper steckt und von Helens Schönheit beeindruckt ist. Beide können das Gefühl, das sie überkommt, nicht richtig beschreiben. Ihnen ist jedoch klar: Sie sind für einander bestimmt. Doch wie sollen sie zusammen kommen, wenn Helen keinen Körper besitzt?
Nachdem die Welt mit Vampiren aller Art geflutet wurde, erhebt sich aus dem Sumpf die Lichtgestalt, der Engel. Und schon haben wir eine neue ‚Welle’. Laura Withcombs Roman Silberlicht ist sicher nicht nobelpreisverdächtig oder auch nur für irgendeinen anderen Preis vorgesehen.
Die moralische Seite der Erzählung ist fraglich. Zwei Wesen besetzen andere Körper, verdrängen deren Geist und sind so etwas wie Hausbesetzer. Auf der anderen Seite wird von dieser Moral abgelenkt und auf die Familien umgeblendet: auf der einen Seite eine tief religiöse Familie, auf der anderen Seite eine Familie am unteren Ende der sozialen Leiter. Die Liebe der beiden zueinander soll nun helfen, beide Familien zu ändern und einer Moral zu unterwerfen, die die Autorin aufstellt. Was bleibt, ist ein unterhaltsames Buch mit einem erhobenen Zeigefinger. Man kann an dieser Stelle sehr viel darüber reden, was an dem Buch gut oder schlecht ist. Unterhaltsam ist es in jedem Fall für jemand, der Liebesromane mag.